Seite - 13 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Allst, V. Beck, Heinr. Braun, Burgerstcin, Mühlicb, M. F. MUlliier,
Prihoda, Ostermeyer, Reichardt, Stoizncr, v. Wettstein.
Es ziemt sich, mit einigen Worten der Männer Erwähnung zu thun,
welche um die Gesellschaft besondere Verdienste haben, liiebei beriick-
sichtig-e ich nicht die Verdienste um die Wissenschaft, welche in den speciellen
Abschnitten dieser Festschrift gewürdigt werden, sondern beschränke niicli
auf die Beförderung des Vereinslebens.
Zunächst sind unsere Präsidenten anzuführen.
Fürst Richard Khevenhüller-Metsch erscheint bei der Gründung in
erster Linie. Derselbe hatte eine grosse Liebe für die Naturwissenschaft.
Aus Notizen in den Verhandlungen entnehme ich, dass der Fürst sich mit
ornithologischen und entomologischen Studien befasste.
Sein Nachfolger Fürst Josef Colloredo-Mannsfeld (1862—1895), be-
kannt als eifriger Förderer der Land- und Forstcultur und als solcher an der
Spitze der hieher gehörenden Vereine stehend, leitete auch unsere Gesellschaft
während 33 Jahren. Selten fand eine Ausschusssitzung statt, in welcher
Seine Durchlaucht fehlte, und sein reger Antheil an dem Gedeihen manifestierte
sich in der Bereitwilligkeit und Aufopferung bei Regelung unser Angelegen-
heiten bei höheren Instanzen.
Der dritte Präsident, Rieh. Freih. Dräsche v. Wartimberg, vereinigte
in seiner Person die Vorzüge einer hohen gesellschaftlichen Stellung mit
hervorragendem naturhistorischen Wissen. Er selbst hatte in früheren Jahren
als Geologe und dann als Zoologe eifrig an dem Ausbau dieser Zweige der
Naturwissenschaft mitgewirkt und eine Reihe hervorragender Werke publi-
ciert, die ihm ein dauerndes Andenken sichern. Wohl lenkten später künst-
lerische Bestrebungen unseren Präsidenten von der naturhistorischen Arbeit
ab, doch blieb das rege Interesse wach und fand seinen Ausdruck in nam-
haften materiellen Unterstützungen, die er unserem Vereine zuwendete.
Bei allen Vereinen ist die belebende Seele der Secretär. Dieser muss
die Sitzungen einberufen, für Vorträge besorgt sein, alle Anstände ausgleichen,
kurz das ganze Vereinsleben leiten und beleben.
Unsere Gesellschaft hatte das Glück, ausser dem Mannsfeld auch einen
Frauenfeld zu besitzen. Georg Frauenfeld leuchtet als Typus eines Secre-
tärs. Er war nicht nur Gründer, sondern auch während 22 Jahren der Erhaher
der Gesellschaft. Die Liebe, mit welcher er seinen biologischen Forschungen
oblag, ist in einem ihm gewidmeten Nachruf (Sitzungsbericht vom 5. Novem-
ber 1875) geschildert. Zur Aufmunterung für ähnliche Forschungen versam-
melte er um sich Freunde und Schüler und fand hiefür in unserer Gesell-
schaft ein reiches Arbeitsfeld.
Seine Thätigkeit für den Verein wurde unterbrochen durch die „Novara"-
Expedition, welcher er in den Jahren 1858 und 1859 als Zoologe beigegeben
war. Bei seiner Rückkehr fand er missliche Verhältnisse, welche den Be-
stand des Vereines bedrohten. Seiner concilianten Anlage gelang die Her-
stellung der Ordnung.
Seine Verdienste sind Allerhöchstenorts anerkannt worden durch Ver-
leihung des Ordens der eisernen Krone, welche damals mit der Erhebung in
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie