Seite - 46 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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46 K. Fritsch.
Hilfsmittel in Oesterreich, er hat durch beide so manchen Botaniker angeregt
und in uneigennützigster Weise gefördert.^)
AYährend der ersten sieben Jahre erschien die Zeitschrift als Wochen-
blatt in der Stärke von je einem Bogen, später als Monatsschrift in wechseln-
der Stärke. Von 1871 ab wurde sie vom österreichischen Unterrichtsmini-
sterium subventioniert und den Mittelschulen empfohlen.
1889 gieng die Redaction in die Hände R. v. Wettsteins über, der
1892 nach dem am 17. November erfolgten Tode Dr. Skofitz' auch die
Herausgabe des Blattes übernahm. Die Zeitschrift hat seither in Bezug auf
Inhalt, Umfang und Ausstattung eine nicht unwesentliche Ausgestaltung er-
fahren.
Die ,,Oesterreichische botanische Zeitschrift" hat nicht bloss stets
den Charakter eines Centralblattes der österreichischen Botaniker gehabt,
sondern auch weiterhin Ansehen erworben, was schon aus der Thatsache
hervorgeht, dass sie zu denjenigen botanischen Fachblättern gehört, welche
die stärksten Auflagen besitzen.
Auf die Anführung einzelner in dieser Zeitschrift publicierten Abhand-
lungen muss hier verzichtet werden. Die Menge der wertvollen Arbeiten,
welche sie enthält, ist eine so grosse, dass selbst das Hervorheben des Wich-
tigsten schon zu viel Raum beanspruchen würde.
Wiener botanische Tauschanstalt.^) Gleichwie die eben besprochene
„Oesterreichische botanische Zeitschrift", so ist auch der „Wiener botanische
Tauschverein" (jetzt „Tauschanstalt" genannt) eine Schöpfung von A. Skofitz.
1845 gegründet, hatte dieser „Verein" bereits fünf Jahre später 1B5 Mitglieder;
mehr als 200,000 Exemplare von Herbarpflanzen waren damals schon zur
Vertheilung gelangt. Im Jahre 1851 wurde in Wien durch J. Freih. v. Leitner
ein Concurrenzverein geschaffen, der sich aber 1857 mit dem Skofitz'schen
Tauschverein vereinigte. Die Bedeutung des „Wiener botanischen Tausch-
vereines" nahm von da ab noch erheblich zu, um aber in den Siebziger- und
Achtzigerjahren rasch abzunehmen, bis im Jahre 1892 der Tod seines Be-
gründers und langjährigen Leiters eintrat. Nun wurde der Tauschverein von
seinem jetzigen Leiter, J. Dörfler, übernommen, dem es gelang, denselben
rasch zu neuer Blüte zu bringen. Die alljährlich erscheinenden Tauschkata-
loge enthalten auch einzelne Diagnosen neuer Arten und Formen.
Der Leiter der botanischen Tauschanstalt, J. Dörfler, gibt jetzt auch
die Fortsetzung des seinerzeit von F. Schulz begonnenen, später von K. Keck
in Aistersheim (Oberösterreich) fortgesetzten „Herbarium normale" heraus, zu
dessen einzelnen Centurieu je ein Heft „Schedae" (Wiederabdruck der Eti-
quetten, nach dem Muster der „Flora exsiccata Austro-Hungarica") erscheint.
Diese „Schedae" enthalten nicht nur die sorgfältig richtiggestellte Nomen-
clatur der im „Harbarium normale" ausgegebenen Pflanzen, sondern auch
1) Dass die österreichischen Botaniker die Verdienste, welche sieb Skofitz erwarb, auch
anerkannten, gieng insbesondere aus der Feier des liinfundzwanzigjährigen Jubiläums der Zeit-
schrift hervor. Vgl. Oesterr. botan. Zeitschr. 1875, S. 41 ÜF. In demselben Jahrgang der Zeitschrift
findet sich 8. Iff. auch eine Biographie von Skofitz.
2) Yg\. den „Jahreskatalog pro 1895 des Wiener botanischen Tauschvereines", in welchem
Dörfler einen „Rückblick" auf die Jahre 1845—1895 gegeben hat.
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie