Seite - 65 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Institute iiiid Corpnrationen. 65
von g:rossem Werte sind; endlicb eine grössere Anzahl von Alkolioli)rä])araten
als Belege zu den Untersuchungen Heinrichers über Entwicklung und
Lebensverhältnisse der phauerogamen Schmarotzer und Halbschmarotzer.
Zoologisches Institut der Universität.^) Wie schon bei der Bespre-
chung des botanischen Institutes erwähnt wurde, erfolgte die Errichtung
einer eigenen zoologischen Lehrkanzel erst im Jahre 18GH. Damals wurde
K. Heller als Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie nach
Innsbruck berufen, der diese Stellung bis 1894 innehatte. In diesem
Jahre wurde K. Heide r sein Nachfolger, der auch heute noch daselbst
thätig ist.
Als K. Heller seine Stellung antrat, wurde gleichzeitig auch das ,,zoo-
logische Museum" von dem „allgemeinen Naturaliencabinet" abgetrennt. Die
Sammlungen bestanden jedoch damals nur aus einer Anzahl von Vogelbälgen
und sonstigen trocken aufbewahrten Objecten— kein einziges Spirituspräparat
war vorhanden. Es war somit Hellers Aufgabe, zoologische Sammlungen
neu anzulegen, was auch alsbald durchgeführt wurde. Für die von Heller
augelegten Sammlungen erwiesen sich aber bald die Räume, welche dem
zoologischen Museum im zweiten Stocke des Universitätsgebäudes angewiesen
waren (zwei Säle), als zu enge. Die Folge davon war, dass die Skeletsamm-
lung im Hörsaale aufgestellt werden musste, und dass die Uebersichtlichkeit
der Anordnung darunter erheblich litt. Andere Unzukömmlichkeiten ergaben
sich dadurch, dass ausser den für den Professor reservierten zwei Räumen
nur ein Dienerzimmer vorhanden war, so dass die vorgeschritteneren Studie-
renden im Arbeitszimmer des Professors arbeiten mussten.
Diese unleidlichen Zustände wurden noch fühlbarer, als neben der Syste-
matik und vergleichenden Anatomie auch noch biologische und physiologische
Studien in ausgedehnterem Masse betrieben werden sollten. Da gelang es
Heider im Jahre 1895, die Errichtung eines (von dem zoologischen Museum
räumlich getrennten) zoologischen Institutes durchzusetzen, welches in
einem Privathause untergebracht wurde. Hier stehen nun ein Arbeitszimmer
für den Professor, ein Aquariumzimmer, ein Assistentenzimmer und zwei
Arbeitszimmer für Studierende zur Verfügung. Hiezu kommt noch ein Labora-
torium für den Diener. Obschon nun wenigstens den Bedürfnissen entspre-
chende Arbeitsräume vorhanden sind, kann doch der gegenwärtige Zustand
nur als ein Provisorium angesehen werden, da die Entfernung der Sammlungs-
räume von den Arbeitszimmern auf die Dauer nicht haltbar ist.
Die Sammlungen des zoologischen Museums umfassen gegenwärtig
17,833 Inventarnummern. Sie bestehen aus ausgestopften Thieren, zahlreichen
trockenen und Spirituspräparaten (darunter sowohl ganze Thiere als auch ana-
tomische Präparate), einer kleinen Sammlung von Wachs- und Glasmodellen
und circa 1000 mikroskopischen Präparaten. Die Bibliothek umfasst ungefähr
1000 Bände und Hefte; ausserdem sind 105 lithographierte und l'iG mit der
Hand gezeichnete Tafeln vorhanden. In der systematischen Sammlung sind
1) Vgl. die Darstellung- in der Festschrift .,Die Leopold-Fran/ens-TTniversität zu Tnnsliruek
in den Jahren 1&48—1898". Innsbruck 18'J9. (.Zoologie, S. 4ö—16.)
Botanik und Zoologie in Oesterrcitb 1850—lyOO. ^
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie