Seite - 86 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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86 K. Fritsch.
tragen haben Desclimanu, Dolliner, Freyer, Graf, Hlaclnik, Jania,
Plemel, Rastern, Tommasini und Zois; eine allgemeine biologische Samm-
lung mit Beiträgen von Breidler, Juratzka, Lindberg und Palmen; eine
von S. Robic zusammengestellte Collection krainischer Moose; eine von
Wulfen herrührende Flechtensammlung; eine Sammlung krainischer Pilze von
Voss; die Arnold'sche Collection essbarer und giftiger Pilze in plastischen
Nachbildungen; die Arnold'sehe Obstsammlung in plastischen Nachbildungen;
eine Collection krainischer und fremder Nutzhölzer.
Die zoologischen Sammlungen bestehen aus einer Collection von
Vertebraten (zumeist krainischen Ursprunges); einer Sammlung krainischer
Conchylien von S. Robic; einer allgemeinen Conchyliensammlung vom Grafen
Hohenwarth; einer Collection krainischer Insecten von S. Robic; einer all-
gemeinen Insectensammlung von F. Schmidt; endlich einer allgemeinen Samm-
lung der wichtigsten Vertreter anderer Stämme des Thierreiches.
Das Museum ..Rudolfinum" gibt keine Publicationen heraus.
Botanischer Garten in Laibach. Die Gründung dieses Gartens fällt in
das Jahr 1809, also in die Zeit der Occupation durch die Franzosen. Marschall
Marmont übergab damals einen Theil des jetzigen Gartenareales dem
Gymnasialpräfecten F. Hladnik zur Anlage eines Gartens der vaterländischen
Flora. Hladnik pflanzte in kurzer Zeit 600 krainische Pflanzenarten an,
ohne sie jedoch systematisch anzuordnen. Im Jahre 1828 v^urde der Garten
durch eine der Landwirtschafts-Gesellschaft gehörige Parcelle vergrössert und
bald darauf mit einer soliden Mauer umgeben. Der kleinere Theil der neu
hinzugekommenen Fläche wurde zur Erweiterung der Anlagen benützt, der
grössere mit einigen Bäumen bepflanzt. Bis zum Jahre 1819 hatte der Garten
keinen ständigen Gärtner; in diesem Jahre wurde A. Fleischmann als Gärt-
ner dauernd angestellt; er besorgte den Garten unter der Leitung Hladnik
bis 1834, dann 1835—1850 unter Oberaufsicht J. Biatzovskys.
Vom Jahre 1850—1867 war der Garten ohne fachmännische Leitung
dem Gärtner Fleischmann anvertraut, der in administrativer Hinsicht der
Gymnasialdirection untergeordnet war. Nach dem im Jahre 1867 erfolgten Tode
Fleischmanns wurde der gegenwärtige Gärtner Johann Rulitz angestellt
und die fachmännische Leitung dem Professor Valentin Konsehegg über-
tragen. Nach der im Jahre 1886 erfolgten Pensionierung Konscheggs wurde
die Leitung dem jetzigen Vorstande Professor Alphons Paulin übergeben.
Seit Hladniks Rücktritt (1834) gerieth der Garten immer mehr in Ver-
fall, und als im Jahre 1868 in dem noch unbenutzten Theile eine Obstbaum-
schule angelegt wurde, widmete man seit dieser Zeit das Hauptaugenmerk
dieser Anlage, so dass im Jahre 1887 nach Rücktritt Konscheggs nicht
viel über 300 Arten ausdauernder Gewächse in Cultur standen. Ein- und
zweijährige Gewächse wurden mit Ausnahme einiger Zier- und Gemüsepflanzen
überhaupt nicht cultiviert.
Seit 1887 wurden die Obstculturen nach und nach geräumt und die da-
durch gewonnenen Flächen zur Erweiterung der Anlagen benützt.
Im Jahre 1895 wurde durch das Erdbeben das Gartenhaus, das Glas-
haus und der grösste Theil der Umfriedungsmauer zerstört. Ersteres sowie
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie