Seite - 117 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Institute und Corporationen. 1 1
Galizien.
A. Krakau.
Botanischer Garten und botanisches Institut der Universität. Vom Be-
ginne der von uns zu behandelnden Periode bis zum Jahre 187U stand der
botanische Garten in Krakau unter der Direction von I. Czerwiakowski-
Obergärtner war damals J. v. Warszewiez. Seit 1879 ist J. Rostafinski
Director des botanischen Gartens und Professor der P^otanik an der ,,Jagel-
k)nischen" Universität. Als Obergärtner stand ihm zuerst Kettig, später
Pol zur Seite.— Nähere Daten sind dem Verfasser trotz wiederliolter Be-
mühungen nicht bekannt geworden.
Pflanzenphysiologisches Institut der Universität. Die Gründung dieses
Institutes, beziehungsweise der Lehrkanzel für Anatomie und Physiologie der
Pflanzen, fällt in das Jahr 1875. Damals wurden auch die nothwendigsten
Instrumente (Mikroskope etc.) und Apparate angeschaift. Das Institut war
anfangs als „botanisches Laboratorium" in einem Privathause untergebracht,
wurde aber dann im Jahre 1880 in den rechtsseitigen Pavillon der astro-
nomischen Warte im botanischen Garten übertragen. Gegenwärtig stehen dem
Institute, welches E. v. Janczewski begründete und auch jetzt noch leitet,
vier Zimmer zur Verfügung. Aus den Sammlungen des Institutes wäre die
dendrologische Collection und die landwirtschaftliche Samensammlung erwäh-
nenswert. Auch ein landwirtschaftlich-botanischer Garten steht unter der Lei-
tung von E. V. Janczewski.
Zoologisches Institut der Universität. Die nachfolgende Darstellung
der Geschichte und der Einrichtungen des zoologischen Institutes der „Jagel-
lonischen" Universität in Krakau verdanke ich der Güte des Herrn T.
Garbowski.
Lange Jahre hindurch existierte eine gemeinsame Lehrkanzel für Zoo-
logie und Mineralogie, die entweder der medicinischen oder der philosophi-
schen Facultät angehörte (Balthasar Hacquet 1805—1809, Alois Estreicher
1809—1843, Ignaz Czerwiakowski 1843—1847, Hermann Schmidt 1848).
Im Jahre 1851 wurde die Lehrkanzel endgiltig der philosophischen Facultät
zugetheilt; als Professor fungierte damals Ludwig Zeuschner (1849—1855).
Im Jahre 1855 wurde die zoologische Lehrkanzel von der mineralogischen
getrennt und mit der vergleichend-anatomischen verbunden. Als Professoren der
Zoologie und der vergleichenden Anatomie zugleich fungierten: Oskar Schmidt
(1855—1857), Karl Brühl (1858, nachmaliger Professor der Zootomie in
Wien) und Kamill Heller (1858—1861); der letztere musste nach Einfüh-
rung der polnischen Unterrichtssprache die Lehrkanzel 18151 räumen; sein
Nachfolger war der bereits erwähnte Ignaz Czerwiakowski, Professor
der Botanik, welcher 1861—1863 die zoologischen Vorlesungen provisorisch
abhielt. Im Jahre 1863 tibernahm die nunmehr auch von der vergleichenden
Anatomie getrennte Lehrkanzel Max Nowicki; die zoologische Lehrkanzel
wurde als solche systemisiert, und als Director des neuen zoologischen In-
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie