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Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Zoologie. 343 III. Arbeiten (iber Entuickliiiigsstadien, iiaineiidicli di«' Keiintnis der Kaiipe und deren Lebensweise betreffend. Neben der Faunistik wurde in dein abgelaufenen Zeiträume kein Arbeits- gebiet der Lepidopterülog'ie mehr gepflegt als jenes, welches sich die Er- forschung der postembryonalen Entwieklungsstadien zur Aufgabe setzt. Dabei wurde glücklicherweise immer mehr jener Standpunkt verlassen, nach welchem die Kenntnis der Raui)e nur als verlässliches Mittel galt, frische, unverletzte Falter zu erhalten, und es wurde allmählich die Erforschung der ersten Stände auch um ihrer selbst willen unternommen. Lassen auch die descriptiven Leistungen auf diesem Gebiete, nament- lich in der älteren Zeit, mangels einer gefestigten Nomenclatur und mangels richtiger Vorstellungen über den morphologischen Bau der Raupe vieles zu wünschen übrig, und finden wir beispielsweise auch kaum Spuren der Er- kenntnis, dass die Stellung der Punktwarzeu im Integument der Raupe füi- grosse natürliche Gruppen durchaus constant und daher von grösstem systematischen Werte ist, so wurde doch vieles Brauchbare geleistet und namentlich grosse Mühe auf die Erforschung der oft sehr verborgen lebenden Raupen aufgewendet. Hiebei erwies sich die Zucht aus dem Ei häufig als rationelles Auskunftsmittel, das vielfach Anwendung fand. Als hervorragende Forscher auf dem Gebiete der Raupenzucht, welche theils durch ihre Publicationen bemerkenswert sind, theils auch nur durch ihre eingehenden Kenntnisse auf diesem Gebiete Erwähnung verdienen, seien genannt: Vincenz Dorfmeister (geb. 1819 in Wien, f 1895), der namentlich für Noctuidenraupen eine langjährige, reiche Erfahrung besass und auch der Entdecker der Raupe einiger Arten war, wie Ägrotis Musiva, Mamestra 8er- ratiUnea, Episema Trimacula, CucuUia Scopariae (von ihm auch als Art neu beschrieben). Alois Rogenhofer (vgl. vorne S. 324) entdeckte selbst und beschrieb auch mehrfach die von anderen, namentlich Dorfmeister entdeckten ersten Stände heimischer Arten ^). Für die Erforschung von Microlepidopterenraupen war Johann v. Hornig (vgl. vorne S. 325) in Wien durch viele Jahre in erfolgreichster Weise thätig und publicierte auch zahlreiche erste Stände^). In gleicher Weise bethätigte sich in Brunn hervorragend Anton Gärtner (vgl. vorne S. 336), welcher auch eine Reihe sehr bemerkenswerter Entdeckungen, wie jene über die ersten Stände von Neptis Äceris, mehrerer Sesienarten und zahlreicher Microlepido- pteren veröffentlichte^). Als erfahrener Raupenzüchter, welcher der gegenwärtigen Sammler- generation auf den Excursionen in der Umgebung Wiens vielfach als Lehr- meister an die Hand gieng, verdient Anton Metzger (vgl. vorne S. 332) auch hier genannt zu werden; ferner Otto Habich in Wien (geb. 1847 in Hessen- Cassel), dem wir die Entdeckung und Publication mehrerer ersten Stände, sowie auch eine technische Vervollkommnung der von ihm in grosser Zahl ij ZBG. — ') Ebenda. — »i NVß.
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Botanik und Zoologie in Österreich In den Jahren 1850 bis 1900
Titel
Botanik und Zoologie in Österreich
Untertitel
In den Jahren 1850 bis 1900
Autor
Alfred Hölder
Herausgeber
K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.3 x 24.0 cm
Seiten
716
Kategorien
Naturwissenschaften Biologie
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