Seite - 369 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900

Geschichte der Zoologie. 369 mund Reitter^), und Julius Weise^), welche speciell die Coleopterenfauna der Tatra und der Czernahora betreffen, sehr befriedigende Kenntnisse. Unter Nowicki und Lomnicki wurden bereits deren Verzeichnisse der Käfer Ga- liziens besprochen. Zu den von Lomnicki 1884 in seinem „Catalogus Coleo- pterorum haliciae" aufgezählten ol82 Arten kommen noch über 450 Arten hinzu, von denen über 150 von Zjomnicki selbst^) und gegen 300 von Rybiüski'') für Galizien constatiert wurden. Jaroslaw Ritt. v. Lomnicki suchte^) die Verbreitung der Carabinen in Galizien auf Grund der Entwick- lungsphasen der pleistoüänen Epoche zu erklären. Constantin v. Hormuzaki*') hat Beiträge zur Kenntnis der Coleopterenfauna der Bukowina geliefert. Siebenbürgen, Ungarn, Croatien. Desiderius Kuthy hat im ungari- schen Milleniumswerke „Fauna regni Hungariae" den Coleopterentheil verfasst') und in demselben zunächst die Geschichte der coleopterologischen Erforschung der Länder der ungarischen Krone dargestellt und das Charakteristische der Coleopterenfauna der verschiedenen Regionen des behandelten Gebietes her- vorgehoben. Darauf folgt eine 415 Nummern enthaltende Zusammenstellung der bezüglichen Literatur und das systematische Verzeichnis der bis 1886 in Siebenbürgen, Ungarn und Croatien aufgefundenen Coleopteren, in welchem 6043 Arten mit Angabe ihrer Fundorte und ihrer Verbreitung in Trans- leithanien aufgeführt werden. Der Hinweis auf Kuthys ausserordentlich fleissige und gewissenhafte Arbeit enthebt uns eines weiteren Eingehens auf die faunistische Coleopterenliteratur der Länder der ungarischen Krone. Nur vermissen wir bei Kuthy eine entsprechende Würdigung des von Dr. Georg Seidlitz verfassten analytisch-descriptiven Werkes: „Fauna Transsylvanica. Die Käfer Siebenbürgens"**), des Schwesterwerkes der trefflichen „Fauna Baltica" desselben Verfassers. Auch hätte Kuthy die hervorragende Sammel- thätigkeit Friedrich Deübeis in Kronstadt, des Entdeckers der meisten neuen siebenbürgischen Coleopteren, wenigstens erwähnen sollen. Bosnien und Hercegovina. Die ersten reichhaltigeren Angaben über die Käferfauna Bosniens und der Hercegovina finden sich in Dr. 0. v. Möllen- dorfs „Beiträge zur Fauna Bosniens"^) und in Reitters Berichten über eine Reise nach Croatien, Dulmatien und der Hercegovina^") und eine Reise nach Bosnien ^^). Seither wurde das Occupationsgebiet namentlich durch Custos Victor Apfelbeck in coleopterologischer Hinsicht auf das eifrigste exploriert, und wir verdanken Apfelbeck Zusammenstellungen der in Bosnien und in der Hercegovina vorkommenden Carabinen, Pterostichinen, Cerambyciden, Dytisciden, Gyriniden, Hydrophiliden, Parniden^^), Pselaphiden^^), Otiorrhyn- chinen und Brachyderinen ^'^). Professor Johann Knotek gab eine durch bio- logische Daten interessante Uebersicht über die Borkenkäfer des Occupations- gebietes ^^). 1) NVB. VIII, 18G9, S.3—25; Deutsch. EZ. 1878, S. 33—64.— 2) NVB. XI\^ 1875, S. 85—114. 3) Sprawozd. Krakow. XXVI, 1891, S. 16—25. — •»; Ebenda XXXH, 1897, Ö. 46—62. — ^) ZBG. 1893, S. 335—348. — '^) Ent. Nachr. 1888, 1889, 1891, 1893. — v Coleoptera, Budapest 1896. — «J Königsberg 1887—1891. — «) Görlitz 1873. — "; ZBG. 1880, S. 201—228. — ") Deutsch. EZ. 1885, S. 193—216.— i^j Wissenschaftl. Mitth. aus Bosnien und der Hercegovina II, 1894, S. 520— 542.— i3j Ebenda V, 1897, S. 502—507.— ") Ebenda VI, 1899, ö. 773—816.— ^^) Ebenda U, 1894, Ö. 553—559. Botanik und Zoologie in Oesterreich 1850—liiOO. 24