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Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
Seite - 383 -
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Seite - 383 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900

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Geschichte der Zoologie. 383 Mittheilungen folgten. Sie tragen wie jenes Erstlingswerk den Stempel der ernsten modernen Forschung und besprechen in anregender und überzeugen- der Weise die Ursachen der Formenbildung. Hans v. Gallenstein, dem mehr als 20jährige Beobachtungen über die Lebensweise der Binnenmollusken zu Gebote stehen, und der stets vertraut ist mit den geologischen Verhält- nissen des Gebietes, welches er gerade durchforscht, kommt beispielsweise bei der Schilderung der Bivalvenfauna Kärntens zu dem Schlüsse, dass die Wassertiefe, die Bodenbeschaflfenheit der Gewässer und der Wellenschlag be- sondere Factoren für die Schalengestaltung sind, und dass andererseits die Anpassung der Schale an den weichen Schlammgrund und im Kampfe gegen den Anbau der Schlammtrauben erfolgt. Darwinistische Ideen werden also von dem Autor mit Erfolg angewendet und weiter gesponnen. Im übrigen liegen Beiträge zur Kärntner Fauna von ß. v. Romani (1869), L. v. Hueher (1871), Latzel (1876), Ressmann (1876), Stussiner (1884) und Sabidussi (1893—1895) vor. Krain lässt, was seine malakologische Erforschung anbelangt, ebenfalls nichts zu wünschen übrig. Ferd. Schmidt hat mit seinen eifrigen Aufsamm- lungen, welche theilweise auch im Auslande verarbeitet wurden, den Grund gelegt und bereits im Jahre 1847 ein genaues Verzeichnis mit Fundorts- angaben geliefert, welchem 11 Jahre später ein solches, natürlich entsprechend vermehrtes, aus der Feder von Hauffen folgte. Besonders rege wurde in diesem Lande von jeher die Grottenforschung gepflogen, die allerdings vor Jahren noch besonders dankbar war. Freyer und Hauffen sind als die ersten zu nennen, welche in dieser Hinsicht das Land exploriert haben und dabei von Erfolg begleitet waren. Neben ihnen tritt uns wiederholt Frauen- feld als Bearbeiter von Krainer Höhlenschnecken entgegen. Von den Autoren, welche uns mit der Fauna Istriens, resp. von Görz und Gradiska näher bekannt gemacht haben, müssen hauptsächlich Erja- vec, H. V. Gallenstein und Stossich genannt werden. Erjavec gab eine erschöpfende Darstellung der Görzer Fauna (1871), H. v. Gallenstein wid- mete sich der Bivalvenfauna des Isonzogebietes mit der ihm eigenen scharfen Beobachtung, so dass sich seine darauf bezüglichen Publicationen (1889 und 1894) denjenigen über die Kärntner Fauna würdig anschliessen, und Stossich veröffentlichte vor kurzem (1899) die Resultate seiner langjährigen Aufsamm- lungen in der Umgebung von Triest, denenzufolge er auch eine weithin be- rühmte Sammlung zustande gebracht hat. Zu den am besten bekannten Faunengebieten Oesterreichs gehört das- jenige von Tirol und Vorarlberg. De Betta hat bereits 1852 das Non- thal exploriert und Strobel— als gebürtiger Mailänder bis zum Jahre 1859 Oesterreicher— hat im Jahre 1855 einen Beitrag zur Molluskenfauna von Tirol herausgegeben, der zwar sehr zu schätzen war, jedoch bald von den Schriften Gredlers überholt wurde. P. Vincenz Gredler, der Nestor der österreichischen Conchyliologen, welcher nun seit 50 Jahren als Lehrer und Naturforscher in seinem engeren Vaterlande wirkt, publicierte, kurz nachdem er mit seinen Aufsammlungen und Studien begonnen hatte, eine Mollusken- fauiia Tirols in zwei Theilen (1856 und 1859). Dieses Werk ist, was In-
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Botanik und Zoologie in Österreich In den Jahren 1850 bis 1900
Titel
Botanik und Zoologie in Österreich
Untertitel
In den Jahren 1850 bis 1900
Autor
Alfred Hölder
Herausgeber
K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.3 x 24.0 cm
Seiten
716
Kategorien
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