Seite - 386 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
Bild der Seite - 386 -
Text der Seite - 386 -
386 R. Sturany.
nach dem Plane der Festschrift ausgeschlossen sein soll— wenigstens in der
Weise zu streifen, dass ich auf das verdienstvolle Wirken der Siebenbürger
W. V. Vest, Jickeli und Kimakowies hinweise, die als Conchyliologen
einen Weltruf gemessen, indem sie im Laufe der Jahre mit zahlreichen,
sehr tüchtigen (theils faunistischen, theils systematischen) Arbeiten hervor-
getreten sind.
Dalmatien, ebenfalls durch eine überraschend reiche Fauna aus-
gezeichnet und deshalb von Naturforschern viel bereist, war wiederholt oder
vielmehr fortwährend der Schauplatz wissenschaftlicher Forschung. Die ersten
Oesterreicher, welche über die dalmatinischen Binnenmollusken publicierten,
sind Strobel (1854) und Frauenfeld (1856) gewesen. Ihnen folgte Wal-
derdorff (1864) mit der Herausgabe der Fauna der Cattarogegend und kurz
darauf (1866) Brusina mit der Bearbeitung der Kutschig'schen Samm-
lung. Mit der letztgenannten Schrift hat der junge Autor ein wichtiges
Quellenwerk geschaffen, dem später— ebenfalls aus der Feder Brusinas—
noch mehrere hochinteressante Mittheilungen folgten. Ebenso haben sich
Kleelach und Stossich zeitlebens eifrig und erfolgreich an der schönen Auf-
gabe betheiligt, die dalmatinischen Land- und Stisswassermollusken wissen-
schaftlich festzustellen.
Die Molluskenfauna von Croatien und Slavonien ist hauptsächlich
durch die Publicationen von Brusina, Erjavec und Stossich bekannt ge-
macht worden, und zwar hat hier das Bedeutendste wieder der vielgereiste
und unermüdliche Agramer Museumsdirector Prof. Spiridion Brusina gelei-
stet, der jedenfalls heute als der beste Kenner nicht bloss der recenten
Mollusken jenes Kronlandes, sondern auch seiner jungtertiären Conchylien
anzusehen ist; eine Reihe von sehr wichtigen und ausführlichen Schriften
legen dafür Zeugnis ab. Erjavec hat seinerzeit die Fauna von Slavonien
in einem Aufsatze behandelt (1875), Stossich sich mit der Velebitfauna be-
schäftigt (1883), Sturany die Gegend der Plitvicer Seen studiert (1895).
Wenn wir nun unsere Aufmerksamkeit denjenigen Autoren widmen
wollen, welche sich mit der Fauna der Adria beschäftigt haben, so sind zu-
nächst aus dem ersten Decennium Danilo und Sandri, sowie Kuzmic zu
erwähnen. Danilo und Sandri haben in den Gymnasialprogrammen von Zara
in den Jahren 1855 und 1856 ein paar sehr wichtige Beiträge zur marinen
Molluskenfauna Zaras geliefert, die nur dadurch der Vergessenheit ent-
rissen wurden, dass sie Brusina in späteren Jahren nochmals abdruckte;
Kuzmics Arbeit (1858) enthält eine Liste der bei Ragusa vorkommenden
Arten. Im zweiten Decennium wurden einschlägige Listen von den folgenden
Autoren publiciert: von J. Lorenz, dem erfolgreichen Quarneroforscher (1863);
von Heller, dem Verfasser der „Horae dalmatinae" (1864); von Schröckin-
ger, der bereits als der Verfasser des Katalogs für ganz Oesterreich (1865)
erwähnt wurde; von Stossich, der hauptsächlich den Golf von Triest unter-
suchte, und von Brusina (1865—1866). Im Jahre 1873 schrieb Kleciach
einen in Fachkreisen sehr geschätzten Katalog, im Jahre 1874 fasste Stalio
alles bis dahin bekannt Gewesene in einem vortrefflich angelegten Werke zu-
sammen. Dann folgteWimmer mit seinen Angaben über das Tiefenvorkommen
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie