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Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
Seite - 389 -
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Geschichte der Zoologie. 389 B. Systematische Arbeiten. Zu den Monographien, welche nun zu erwähnen sind, seien auch die zahh-eichen Beiträge Frauenfelds gestellt, die hauptsächlich die Arten von im Süsswasser lebenden Schneckengattungen, und zwar nicht in Form von einfachen Listen, sondern kritisch beleuchtet und gesichtet, aufzählen. Ein besonderes Ruhmesblatt verdient Schwartz v. Mohrenstern, der sich durch die wahrhaft classische Bearbeitung der Rissoinen hervorgethan hat (1860 1864\ Sein Werk enthält die recenten und fossilen Arten in vortrefflichen Beschreibungen und ausgezeichneten Abbildungen. In der jüngsten Zeit hat AYagner die Gattungen Daudebardia und Fomaüas monographisch behandelt (1895 und 1897), und zwar in einer Weise, die den klaren Blick des Autors für systematisch wertvolle Merkmale aufs deutlichste erkennen lässt. In den wichtigen Arbeiten, welche sich mit dem System der Mol- lusken beschäftigen, wird hauptsächlich versucht, die Classe der Lamelli- branchiaten in ein natürliches System zu bringen. Neumayr traf eine Eintheilung nach Massgabe des Schlosses (1883 und 1891). Wiewohl das Neumayr'sche System geistreich durchdacht ist und gewiss eine Reihe von brauchbaren Eintheilungsgründen und unanfechtbaren Argumenten enthält, musste doch an demselben ein wenig gerüttelt werden. So hat Bittner nachgewiesen, dass das sogenannte Desmodontenschloss auf das Heterodonten- schloss zurückzuführen ist (1892). Grobben hat dann das Bivalvensystem einer Revision unterzogen, indem er nicht bloss aus den Neumayr'schen Untersuchungen, sondern auch aus den Ergebnissen der Anatomie und Entwicklungsgeschichte das Stichhaltige herausgriff. Gleichzeitig bespricht Grobben das ganze Molluskensystem und bringt dasselbe in einem Stamm- baume zur Anschauung (1894). Ehe ich mich zum letzten Capitel wende, seien noch kurz einige Publica- tionen erwähnt, deren Inhalt in den vorausgegangenen Zeilen noch nicht berührt erscheint: Brauers dankenswertes Unternehmen, die Born'schen Ori- ginale in der Sammlung des naturhistorischen Hofmuseums zu deuten und zu fixieren (1878); die Mittheilungen von Fuchs über den chaotischen Poly- morphismus (1872) und der Aufsatz von Vest über den Wert von Mollusken- gehäusen (1866). C. Paläoutologisehe Arbeiten. Mit der Besprechung derjenigen Publicationen beginnend, welche die Mollusken der primären Formationen behandeln, wollen wir zunächst Joachim Barrande nennen. Das unvergängliche Verdienst dieses bereits im Jahre 1839 dauernd nach Prag übersiedelten Franzosen ist die Herausgabe eines gross angelegten Werkes über die F'auna der böhmischen Silurforma- tion (1867—1877), welches die Resultate langjährigen Forschens und Arbei- tens enthält und von J. Ferner zum völligen Abschlüsse gebracht werden wird. Ferner sei hier hervorgehoben, dass speciell die Tentaculiten dieser Periode von Ottomar Nov4k eingehend bearbeitet worden sind (1881). Die gründliche Erforschung der sogenannten Salt-Range in Indien verdanken wir Wilhelm Waagen, der über diese interessante Fauna in der „Palaeontologia
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Botanik und Zoologie in Österreich In den Jahren 1850 bis 1900
Titel
Botanik und Zoologie in Österreich
Untertitel
In den Jahren 1850 bis 1900
Autor
Alfred Hölder
Herausgeber
K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.3 x 24.0 cm
Seiten
716
Kategorien
Naturwissenschaften Biologie
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