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Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Seite - 410 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900

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410 Fr. Steindachner. gegebenen classischen Werke: „Die Süsswasserfische der österreichischen Monarchie mit Berücksichtigung der angrenzenden Länder-', Leipzig 1858^ ihren glänzenden Abschluss fand. Prof. Siebold spricht sich in der Einleitung zu seinem berühmten Werke „Die Süss- wasserfische von Mitteleuropa" (Leipzig 1863), welches eine wesentliche Ergänzung zu Heckeis und Kners Werk bildet, auf S. 26 folgendermassen über letzteres aus: „Die Be- schreibungen und die in den Text eingedruckten bildlichen Darstellungen der österreichi- schen Fische sind in diesem Werke so getreu, kenntlich und sorgfältig durchgeführt, dass diese Fauna jedem ähnlichen Unternehmen als Muster dienen kann. Die Feststellung der Gattungscharaktere und Hervorhebung der Speciesunterschiede wurden von Hecke 1 und Kner mit jener passenden Kürze und Schärfe aufgefasst, welche man so lange in den systematischen Ichthyologien vermisst hatte. Man kann wohl behaupten, dass mit dem Erscheinen dieser Fischfiiuna zum erstenmale die meisten Species unserer Süsswasserfische geläutert und gesichert hingestellt worden sind, während man bei der Benutzung der ichthyologischen Literatur bisher vor dem Wust von Synonymen zurückschrecken und durch die Anhäufung der auffallendsten Verwechslungen nur noch mehr verwirrt werden musste. . . . Diese Uebel sind durch Heckeis ichthyologische Studien wenn auch nicht gänzlich beseitigt, doch vielfach vermindert worden-, durch Heckeis unablässigen Eifer und glücklichen Scharfsinn sind wir in den Besitz einer Methode gelangt, nach welcher wir mit Erfolg auf dem Gebiete der systematischen Ichthyologie fortarbeiten können. . . . Den noch übrigen Theil der von Heckel aufgestellten, aber nicht haltbaren mitteleuropäi- schen Arten aus dem Systeme zu entfernen, war mir überlassen gebUeben; dennoch werde ich bei der specielleu Aufführung der mitteleuropäischen Fische aus den oben angeführten Gründen nicht allein die von Heckel eingeführte Nomenclatur so viel als möglich fest- halten, sondern mich auch auf seine wahrhaft classischen Beschreibungen der Fische beziehen." Die folgenden Jahre (1837—1843) beschäftigte sich Heckel fast aus- schliesslich mit dem Studium der Süsswasserfische von Kaschmir, Syrien, Persien und Egypten, welche Freih. v. Hügel, Kussegger und Kotschy während ihrer Reisen gesammelt hatten, und publicierte zuerst ein selbständig erschienenes Werk „Fische aus Kaschmir" 1838 (Nr. 60). Hier beschrieb er die merkwürdige Cyprinidengattung Schizothorax in 10 Arten, die er nach der verschiedenen Gestalt und Stellung ihres Mundes in drei Unterabtheilungen brachte. Die erste dieser Unterabtheilungen wurde später (1842) von M. Gl eiland gene- risch unter dem Namen Oreinus von Schizothorax getrennt. In dieser Abhandlung gab Heckel die Beschreibung zweier Instrumente zur mathematischen Bestimmung des Fisch- profiles, sowie auch der Lage und verhältnismässigen Grösse aller Aussentheile der Fische. Das erste dieser Instrumente besteht aus einem Zirkel, dessen Endzweck der ist, auf dem Körper des Fisches selbst die beiden Punkte zu bestimmen, durch welche die Achse gehen soll-, nämlich die Mitte des Schwanzes vor der Basis seiner Flosse und die Mitte des Kopfes vertical über dem Vereinigungspunkte der Schulterknochen mit dem Isthmus. Das zweite ist ein Goniometer, verbunden mit einer Theilungsschiene, durch welche die Lage eines jeden Punktes, im Umrisse sowohl als auf der Seite des Fisches, von der Achse aus mit mathematischer Genauigkeit bestimmt wird. Die Erfindung dieser gewiss ganz sinnreich erdachten, aber viel zu complicierten Ichthyometer, die Heckel schon seit Jahren beschäftigte, sollte für ihn insoferne ver- hängnisvoll werden, als er die damit erzielten Massverhältnisse, insbesondere die Achsen- lage bei den Individuen zur Abgrenzimg der Arten verwenden zu können glaubte, während doch derartige Instrumente nur für Herstellung exacter Zeichnungen einzelner Individuen und zur Fixierung von Rasseneigenthümlichkeiten Bedeutung haben mögen. Im Jahre 1843 folgte Heckeis grijssere faunistisch-systematische Ab- handlung „Abbildungen und Beschreibungen der Fische Syriens nebst einer neuen Classification und Charakteristik sämmtlicher Gattungen der Cyprinen"
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Botanik und Zoologie in Österreich In den Jahren 1850 bis 1900
Titel
Botanik und Zoologie in Österreich
Untertitel
In den Jahren 1850 bis 1900
Autor
Alfred Hölder
Herausgeber
K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.3 x 24.0 cm
Seiten
716
Kategorien
Naturwissenschaften Biologie
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