Seite - 421 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Zoologie. 421
Seen auf ihre Pischfauna zu untersuchen. Während der zweiten Hälfte dieser
Reise durchquerte Steindachuer die westlichen Staaten von San Diego bis
Vancouver und bemühte sich insbesondere, die herrlichen Forellen- und Lachs-
arten des Sacramento, Shasta- und Columbia-River und des Pugetsundes in
möglichst vollständigen Reihen zu erhalten.
Im Sommer des Jahres 1874 besuchte Steindachuer die bedeutendsten
Museen Deutschlands, Leiden, Kopenhagen, Christiania, Stockholm, St. Peters-
burg und Warschau, um die dortigen Einrichtungen und Aufstellungsarten in
den Schausammlungen, die zur damaligen Zeit in Kopenhagen und Stockholm
am schönsten und zweckmässigsten ausgestattet waren, kennen zu lernen; 1877
machte er eine ichthyologische Sammelreise durch Grossbritannien, im Jahre
1881 bereiste er zum zweitenmale durch längere Zeit Dalmatien und Monte-
negro bis Scutari, ferner Bosnien und die Hercegovina, 1883 unternahm er
aus Anlass der internationalen Fischerei-Ausstellung inLondon eine zweite Reise
nach Englands Hauptstadt und nahm seinen Rückweg über Paris, wo er sich
längere Zeit behufs Untersuchung eines Theiles der von Cuvier und Valen-
ciennes beschriebenen Typen aufhielt, Marseille, Nizza und Genua. Die
folgenden Jahre waren ausschliesslich den Uebersiedlungsarbeiten der zoologi-
schen Sammlungen aus dem alten Museum am Josefsplatze in das neue am
Burgring und der Aufstellung der Sammlungen in dem neuen Heim gewidmet,
mit Ausnahme weniger Wochen, die Steindachner zur Bereisuug des grössten
Theiles der dalmatinischen Inseln zum Zwecke herpetologischer Sammlungen
verwendete.
In den Jahren 1891—1898 ward Steindachner die Ehre zutheil, von
Seite der kaiserlichen Akademie zum Leiter des wissenschaftlichen Stabes der
Tiefsee-Expeditionen im östlichen Mittelmeer, in der Adria und dem Rothen
Meere designiert zu werden, und er machte am Schlüsse jeder dieser Expedi-
tionen zum Zwecke des Studiums der Süsswasserfische, theilweise auch der
Meeresfische, partienweise mehr minder ausgedehnte Reisen durch die europäi-
sche Türkei, Kleinasien, Griechenland und Bulgarien und ist nunmehr im
Begriffe, dieses in den genannten acht Jahren aufgesammelte Material zu
bearbeiten.
Von Steindachners ichthyologischen Arbeiten, denen grösstentheils die
von ihm während der eben erwähnten Reisen angelegten Sammlungen zu-
grunde liegen, seien in Kürze angeführt: „Ichthyologischer Bericht über eine
nach Spanien und Portugal unternommene Reise. In sieben Theilen" (Nr. 125),
erschienen in den Jahren 1865—1868, hiezu als Nachtrag „Allgemeine Be-
merkungen über die Süsswasserfische Spaniens und Portugals und Revision
der einzelnen Arten" (Wien, 1. August 1866, Selbstverlag des Verfassers),
„Zur Fischfauna des Senegal" (Nr. 142) 1869—1870, „Beiträge zur Kenntnis
der Chromiden Mejicos" (Nr. 156) 1864 und „des Amazonenstromes" (Nr. 148)
1875, „Die Süsswasserfische des südöstlichen Brasilien" (Nr. 147) 1874—1877,
„Beiträge zur Kenntnis der Flussfische Südamerikas" (Nr. 159) 1879—1882,
„Zur Fischfauua des Magdalenenstromes" (Nr. 157) 1878, „Beiträge zur Kennt-
nis der Fische Afrikas" (Nr. 161, 162) 1881—1882, „Die Fische Liberias"
(Nr. 189), „Die Fische der Sammlung Plate" (Nr. 191) 1898, „Fische aus
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie