Seite - 452 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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452 Fr. Siebenrock.
50 Jahre vielfach den Gegenstand von Erörterungen bildete. So berichtet
Frauenfeld (22, 23) und Kainz (43) über das vermeintliche Lebendig-
gebären, Kornhuber (80) zählt die bisher bekannten Fundorte auf, Toma-
sini (153) bespricht die Verbreitung und erwähnt, dass der Proteus auch in
einer Höhle bei Verlika in Dalmatieu vorkommt; besonders überraschend ist
seine Auffindung in den Quellwassern bei Gradisca in Friaul. Marchesetti
(83, 84) bemerkt, dass Exemplare des Proteus in einem Brunnen bei Mon-
falcone, bei Ronchi und Pollazzo, sowie bei Sagrado etc. gefangen wurden.
Der Autor meint, dass die Thiere durch Spalten aus den Höhlen heraus-
kommen. Endlich beschreibt Katuric (47) einen Proteus von Carpano bei
Albona in Istrien als verwandt der Varietät xanthostidiis Fitz., der aber doch
durch einige Eigenthümlichkeiten wieder von ihr unterschieden ist.
Schliesslich wäre zu erwähnen, dass in den letzteren Jahren 0. Har-
mann (Europäische Höhlenfauna, Jena 1896) eine zusammenfassende Schil-
derung von Proteus anguineus Laur. gab. Nebst der systematischen Stellung,
der Anatomie und Biologie dieses Thieres wird insbesondere die Fortpflanzung
nach den interessanten Beobachtungen von Marie v. Chauvin und E. Zeller
besprochen. Ausserdem bringt der Autor ein Literaturverzeichnis der bisher
über den Proteus erschienenen Abhandlungen.
In hervorragender Weise hat sich Dr. Franz Werner, geb. 1867 in Wien,
Assistent und Docent der Universität daselbst, an den herpetologischen Ar-
beiten betheiligt. Werner trat mit den meisten Museen Europas in Verkehr
und erhielt von vielen Naturalisten die mannigfachsten herpetologischen Samm-
lungen zur wissenschaftlichen Durchbestimmung. Die Resultate seiner bis-
herigen Thätigkeit sind in zahlreichen grösseren und kleineren Abhandlungen
erschienen, die alle Gebiete der modernen Herpetologie umfassen. Die Fau-
nistik hat Werner durch die Beschreibung und Neuaufstellung zahlreicher
Arten und durch Anführung von Listen einzelner Faunengebiete wesentlich
gefördert, und zwar in Europa von: Ober- und Niederösterreich (166, 167,
195), Istrien und Dalmatien (164), Bosnien (178, 204), Oesterreich-Ungarn und
den Occupationsläudern (202), den jonischen Inseln (185, 188) und der Balkan-
Halbinsel (225); in Afrika von: Ostalgerien (170, 182), der Algerischen Sahara
(177), Tunis (208, 213), Kamerun (207, 208, 213, 214, 219), Togoland (206,
208, 213, 218), Usambara (Deutsch-Ostafrika) (194), Südafrika (212, 218)
und Madagascar (220); in Asien von: Kleinasien (223), Cilicischen Taurus
(215), Syrien (212), der Sinai-Halbinsel (176), Mesopotamien (191), Persieu
(191), Arabien (191, 224;, Transkaspien (206), Turkestan (224), Malakka (227),
Ceylon (174, 176, 198), der Insel Nias (173), Sumatra (176, 177), Java (178),
Borneo (174, 176, 178) und Amboina (198); in Amerika von: Nordamerika
(174, 177, 187, 227), Honduras und Guatemala (199), Südamerika (187), Co-
lumbien (218, 226, 228), Surinam (224), der Insel Trinidad (226, 228), Ecua-
dor (187, 189, 218), Bolivia (224),^ Brasilien (174, 189, 200, 207, 224, 227),
Chile (199, 209), Argentinien (218) und Paraguay (189, 218); in Australien
von: Australischen Contiuent und Neuseeland (192, 207), Neu-Guinea (219),
Deutsch-Neu-Guinea (206), Neu-Britannien (187), Bismarck-Archipel (216, 223,
229), den Marschall-, Tonga- und Fidji-Inseln (223).
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie