Seite - 495 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Zoologie. 495
Meister in der Präparier- und Injectionstechnik erkennen lassen. Es sollen
nur die „Vergleichend-anatomischen Untersuchungen über das innere Gehör-
organ des Menschen und der Säugethiere" (1845), die Monographie über
..Lepidosiren paradoxa^ {iSib)^ die „Beiträge zur Morphologie der Urogenital-
organe der Fische" (1850) — diese Publicationen allerdings vor 1851 fallend
— dann die Abhandlungen: „Das uropoetische System der Knochenfische"
(1852), „Ueber den Zusammenhang der Geschlechts- und Haruvverkzeuge bei
den Ganoiden" (1855), die Monographie des Gldamydopliorus truncatus (1855),
jene über ^firyptobranclms japo)iicus" (1865) die Vielseitigkeit der wissen-
schaftlichen Thätigkeit Hyrtls in dieser Richtung andeuten. Hyrtl ist auch
der Gründer der vergleichend-anatomischen Sammlung der Wiener Universität,
welche seit 1874 mit der zoologischen Sammlung verbunden ist.
Auch ein etwas jüngerer Zeitgenosse Hyrtls, Karl Langer (geb. 1819
zu Wien, gest. 1887), wie jener von Beruf menschlicher Anatom und von
1856 ab Professor der menschlichen Anatomie zuerst an der medicinisch-
chirurgischen Josefsakademie, von 1870 ab an der Universität in Wien, hat
sich auf zoologisch-anatomischem Gebiete, und zwar sowohl dem derWirbelthiere
als jenem der Wirbellosen bethätigt. Karl Lauger war auch von 1851^—1856
Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie in Budapest. In Langers
sorgfältigen und gründlichen, in der Darstellung klaren Arbeiten tritt eine
mehr physiologische Betrachtungsweise hervor und wird jede bauliche Ein-
richtung des Körpers auch in ihrer functionellen Bedeutung erwogen. Von
Langers die Anatomie der Thiere betreffenden Pnblicationeu seien angeführt
jene die Anatomie der Cephalopoden anlangend (1850—1851), die beiden be-
kanntenAbhandlungen über „DasGefässsystem derTeichmuschel" (1855—1856),
sowie die Arbeiten über den Bau der Gelenke: „Das Sprunggelenk der Säuge-
thiere und des Menschen" (1856), „Ueber die Fussgelenke der Vögel" (1859),
„Ueber den Gelenksbau bei den Arthrozoen" (1860); endlich die Abhandlungen
über das Lymphgefässsystem des Frosches und der Fische (1867—1870), sowie
„Die Muskulatur der Extremitäten des Oraug als Grundlage einer vergleichend-
myologischen Untersuchung" (1879).
So ziemlich gleichzeitig (1853—1885) mit Langer wirkte an der Uni-
versität Wien als Professor der Histologie Karl Wedl (geb. 1815 in Wien,
gest. 1891). Wedls Hauptarbeitsgebiet war die pathologische Histologie. Da-
neben hat Wedl jedoch eine Anzahl zoologischer Abhandlungen über Wirbel-
lose (zumeist Helminthen) veröffentlicht, von denen ich hier erwähne jene
„Ueber das Herz von Menopon pallidum^'' (1855), „Zur Ovologie und Embryo-
logie der Helminthen" (1855), .,Ueber die Mundwerkzeuge von Nematoden"
(1856), „Anatomische Beobachtungen über Trematoden" (1858), sowie „Ueber
Capillargefässsysteme von Gasteropoden" (1868).
Aus dieser Zeitperiode ist aber noch ein hervorragender Forscher und
Gelehrter, der Physiologe Ernst Ritt. v. Brücke (geb. 1819 zu Berlin, gest.
1892) zu nennen, der seit seiner im Jahre 1849 erfolgten Berufung aus
Königsberg in Preussen bis 1890 an der Wiener Universität die Lehrkanzel
der Physiologie innehatte. Ein Schüler des berühmten Johannes Müller, hat
Brücke nicht bloss die Physiologie derOrganismen erforscht, sondern von seinem
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie