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Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Seite - 498 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900

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498 K. Grobben. hier bloss jene .,lieber das Wachsthum der Gattung Flahellum" (1888) speciell angeführt sei, und Alfred Nalepa. Die anatomische Richtung der Zoologie, sowie die mikroskopische Unter- suchung niederer Thiere hatten in Oesterreich ihre ersten Vertreter in Fried- rich Ritt. V. Stein und Oskar Schmidt. Durch diese beiden Männer, sowie den bereits früher genannten berühmten Physiologen Ernst v. Brücke wurde die grosse Schule, welche Johannes Müller in Berlin schuf, nach Oester- reich verpflanzt. Friedrich Stein (geb. 1818 zu Niemegk in Brandenburg, gest. 1885), ein Schüler von Lichtenstein und Johannes Müller, war, von Tbarandt nach Oesterreich berufen, seit 1855 Professor der Zoologie in Prag. Steins ältere wissenschaftliche Untersuchungen betrafen die Genitalorgane der Myriopoden (1842), die weiblichen Geschlechtsorgane der Käfer (1847) und die Gregarinen (1848). Am bekanntesten wurde jedoch Steins Name durch die Arbeiten über Infusionsthierchen, über welche die erste Publication, betitelt „Die Infu- sionsthiere auf ihre Entwicklung untersucht" (1854), noch vor seine Berufung nach Oesterreich fällt. Während seines Aufenthaltes in Prag publicierte Stein sodann sein Hauptwerk „Der Organismus der Infusionsthiere'', 3 Abth. (1859 —1883), in welchem Infusorien und Flagellaten in Bezug auf Bau, Fort- pflanzung und Systematik behandelt werden, ein Werk, welches eine sehr wichtige, durch grosse Sorgfalt sieh auszeichnende Publication über diese Thiere bildet. Von Steins Schülern haben sich einige als Forscher bekannt gemacht; so Anton Fritsch, Franz Vejdovsky, Wilhelm Kurz, Josef Schoebl u. a. Während Stein ein stiller Arbeiter war, tritt uns in Oskar ScJimidt (geb. 1823 zu Torgau, gest. 1886) eine lebhafte, mehr treibende Persönlich- keit entgegen. Von Jena im Jahre 1855 als ordentlicher Professor seines Faches nach der damals noch nicht rein polnischen Universität Krakau be- rufen, kam derselbe 1857 als Nachfolger Czermaks nach Graz, wo er bis zu seiner 1872 erfolgten Berufung an die damals neugegrUndete Universität in Strassburg im Elsass als beliebter und anregender Lehrer wirkte. Ein Schüler von Johannes Müller und Ehrenberg, wandte sich Oskar Schmidt vornehmlich der Untersuchung niederer Thiere und der marinen Fauna zu. Oskar Schmidts specielles Arbeitsgebiet waren die Turbellarien und die Spongien. Während die Untersuchungen über Turbellarien in Jena begonnen wurden, sehen Avir die Spongienarbeiten mit Schmidts Thätigkeit in Graz in der Nähe der Adria ihren Anfang nehmen. Von Schmidts Publicationen auf diesen beiden Specialgebieten führe ich aus der Zeit seiner Thätigkeit in Oesterreich nur an jene: „Zur Kenntnis der Turhellaria rhabdocoela etc. des Mittelmeeres" (1857), „Die rhabdocölen Strudelwürmer aus den Umgebungen von Krakau'- (1858), „Die dendrocölen Strudelwürmer aus den Umgebungen von Graz" (1860), „Untersuchungen über Turbellarien von Corfu und Cephalonia" (1861), „Die Spongien des adriatischen Meeres" (1862). Ausserdem hat Oskar Schmidt auch über Thiere anderer Gruppen publiciert, so auch einen Beitrag „Zur Entwicklungsgeschichte der Najaden- (1856). Oskar Schmidt war weniger ein methodischer Untersucher als ein auf die allgemeinen, die Zeit
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Botanik und Zoologie in Österreich In den Jahren 1850 bis 1900
Titel
Botanik und Zoologie in Österreich
Untertitel
In den Jahren 1850 bis 1900
Autor
Alfred Hölder
Herausgeber
K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
Ort
Wien
Datum
1901
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.3 x 24.0 cm
Seiten
716
Kategorien
Naturwissenschaften Biologie
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