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Dem anschließenden neubau des Schauspielhauses liegt ein
Konzept zugrunde, bei dem die verbindung der verschiedenen
häuser eine große rolle spielen soll und das Schauspielhaus so
als eine große einheit fungieren lässt, und die jetzige recht klare
Trennung von haus einS und haus zwei verschwimmen lässt.
Diese verbindung wird im erdgeschoss bereits sichtbar, wo sich
ein zweites Foyer mit dem jetzigen verbindet. Der derzeitige ein-
gang von haus einS fungiert weiterhin als haupteingang, von
dem man zu den zwei unterschiedlichen Foyers der jeweiligen
bühnenhäuser gelangt. Das neue Foyer gestaltet einen großzü-
gigen raum mit bar und funktioniert durch die bündelung aller
Funktionen in einer box. ein weiteres Thema des entwurfs ist die
zweischaligkeit des neubaus. Durch die gewisse Transparenz
der Fassade entsteht ein Spiel von Licht und Schatten sowie eine
durch vorhänge steuerbare einsicht in den bühnenraum — eine
interpretation der Charakteristik des Theaterspielens und mögli-
cher blickfang für Passant*innen.
Die neue Probebühne im ersten obergeschoss ist nach innen versetzt, von den wänden des bestands beinahe völlig losge-
löst, und erweckt dadurch das erscheinungsbild eines hineinge-
hängten raumes. Die Außenwände des bestands werden somit
nicht angegriffen und können durch die Lufträume aus dem Erd-
geschoss nach oben, sowie durch den verglasten bühnenraum
betrachtet werden, wobei durch die vielen Fenster interessan-
te blickbeziehungen in die verschiedenen räume und häuser
entstehen. Anschließend an den Bühnenraum befindet sich ein
übergang ins haus zwei durch die Seitenbühne hin zu den an-
grenzenden Garderoben und maskenbildnereien, um die wege
der Schauspieler*innen möglichst kurz zu halten. über dem Ge-
schehen befinden sich Wandelgänge, die knapp unter der De-
cke der Probebühne hängen und dem raum darunter noch mehr
Freiheit verleihen.
Das Dach ist von dort aus von innen begehbar und soll begrünt
werden. Als Absturzsicherung und zur beibehaltung einer ein-
heitlichen Materialität zieht sich die Profilverglasung über den
Dachrand weiter nach oben.
Jana engel
Transluzentes Schattenspiel
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Buch Bühne und Kostüme"
Bühne und Kostüme
- Titel
- Bühne und Kostüme
- Herausgeber
- Petra Simon
- Elemer Ploder
- Martina Thaller
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-763-2
- Abmessungen
- 24.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 124
- Kategorie
- Kunst und Kultur