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Coaching im digitalen Wandel
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Einführung 13 die mit der Digitalisierung einhergeht, führt so quasi zu einem gesellschaftlich antrainierten Aufmerksamkeitsdefizit. Es gibt Hinweise, dass Digitalisierung am Arbeitsplatz mit dem Grad emotionaler Erschöpfung zusammenhängt (Böhm, Bourovoi, Brzykcy, Kreissner & Breier, 2016). Zu den Risiken der Digitalisierung zählt auch die Möglichkeit des Missbrauchs von Big Data. Die Skandale der letz- ten Jahre bei der Weitergabe von vertraulichen Informationen, zum Beispiel die politische Einflussnahme, die unter dem Namen des darin involvierten Daten- analyseunternehmens Cambridge Analytica bekannt wurde, sprechen für sich. Insbesondere angesichts dieser problematischen Seite der Digitalisierung ist die Profession Coaching gefordert. Fragen zur Position von Coaching in der reflexiven Moderne sind zwar nicht ganz neu (vgl. Fietze, 2016), stellen sich heute aber wesentlich pointier- ter. Wie können die Chancen der Digitalisierung unterstützt werden? Wo kann Coaching Einzelne, Teams und Organisationen ermächtigen, den digitalen Wandel menschlich zu gestalten im Hinblick auf evolutionäre Organisationen (Laloux, 2015)? Wie kann auf digitalen Plattformen den Coachees Vertraulich- keit zugesichert werden – angesichts der Tatsache, dass Daten auf dem Netz nie sicher sind? Gilt es, die Coachees vor allem in ihrer Selbstoptimierung zu unterstützen, ihre Leistung zu verbessern und damit die Beschleunigung durch die Digitalisierung weiter voranzutreiben? Oder könnte Coaching eher in Rich- tung einer Entschleunigung wirken: indem ein Raum persönlicher Begegnung, die Möglichkeit von Resonanz (Rosa, 2013) als tiefe Qualität menschlicher Beziehungen, geschaffen wird? Abseits der Digitalisierung bzw. als Erholung von ihr wird hier das Gewicht auf Empathie, Gemächlichkeit, Achtsamkeit im Hier und Jetzt gelegt. Kaum zufällig ist Mindful Leadership als Thema in Literatur und Führungsausbildungen im Aufwind. Neuere medizinische und neurologische Kenntnisse zu Stresserleben werden mit spirituellen Traditionen verknüpft, und es wird eine ganzheitliche Entwicklung fokussiert, die ja auch ein wichtiges Ziel von Coaching ist (Nardeshuber & Nardeshuber, 2019; Marturano, 2015). Carly Fiorina (2000) stellte einst lakonisch fest: »Wenn etwas digitalisiert wer- den kann, wird es auch digitalisiert werden.«1 Künstliche Intelligenz und Algo- rithmen könnten in Zukunft durchaus auch menschliche Coaches ersetzen. In Analogie zu anderen Bereichen wagen Bachmann und Fietze (2018) die These, 1 Bei diesem oft und gerne zitierten Satz handelt es sich um eine leicht verkürzte, sinngemäße Übersetzung aus dem Englischen. Im Original lautet der Satz wie folgt: »[…] e-services are any process, any application, any asset that can be digitized and delivered over the Web. Be- lieve me, if it can be digitized, it will be.« Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Coaching im digitalen Wandel
Titel
Coaching im digitalen Wandel
Herausgeber
Robert Wegener
Silvano Ackermann
Jeremias Amstutz
Silvia Deplazes
Hansjörg Künzli
Annamarie Ryter
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
Datum
2020
Sprache
deutsch, englisch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-666-40742-0
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
166
Kategorie
Technik
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