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Coaching im digitalen Wandel
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Coaching von Wissenschaftler*innen im Kontext der Digitalisierung 119 Konfliktmanagements gestellt, auf die sie nicht vorbereitet sind. Hier müssen neue Lösungsansätze entwickelt werden. Wissenschaftler*innen und Professor*innen, die Koryphäen in ihrem Bereich sind, schaffen es heute selbst in ihrem spezialisierten Bereich kaum noch, up- to-date zu bleiben. Sie sind auf Teamwork und Kooperation von Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen angewiesen. Damit wandelt sich das Selbstverständnis der Profession Wissenschaft. Dies in die eigene berufliche Identität zu integ- rieren (Expertise des Nichtwissens) und den Wandel anzuerkennen, ist oftmals von Verunsicherung, Scham, Verleugnung, Aggressionen und Widerständen gekennzeichnet. Einerseits gilt es, die Ambivalenz zu balancieren zwischen einem leichteren und schnelleren wissenschaftlichen Forschen und Lehren (komplexe Material-, Studien- und Literatursichtung, Datenerhebung und -auswertung, Vernetzung usw.). Anderseits müssen die mit den neuen Techniken verbundenen, viel- schichtigen und vielfältigen Optionen immer wieder bewertet, müssen Ent- scheidungen getroffen und muss mit den Konsequenzen daraus gearbeitet wer- den. Forschen und Lehren wird schwieriger. Die mit der Digitalisierung verbundenen vielfältigen Optionen und Konflikte schleichen sich meist im beruflichen Alltag ein, sind sozusagen add on (oder es sind zeitraubende, neue Projekte, neue Techniken und neue Mitarbeitende). Vereinfacht formuliert: Je höher der berufliche Status, umso selbstverständlicher, dass man sich im Selbstbild (und in den externen Rollenanforderungen) in der Profession, Disziplin, den eigenen Forschungs- und Lehrschwerpunkten mit digitalisierten Arbeitsweisen auskennen soll oder adäquates Personal finden und einstellen muss. Gelingt dies nicht oder nur unzureichend und ist keine bewusste Haltung als Expert*in (Fachwissen) und zugleich keine »Expertise des Nicht- wissens« vorhanden (Buchinger, 1998) (im Hinblick auf Steuerung von Prozes- sen, deren Bedingungen man nicht kennt und erst eruieren muss), umso mehr sind die damit verbundenen Themen mit Scham besetzt. Vor diesem professions- bedingten Hintergrund findet das Hochstaplersyndrom einen günstigen Nähr- boden (vgl. Klinkhammer & Saul-Soprun, 2009). Berufliche und psychosoziale Belastungen nehmen zu, der Performancedruck steigt (Keupp, 2012; Kratzer, Dunkel & Menz, 2012, Klinkhammer, 2011, 2013; Seppelt et al. 2018). Generationenkonflikte (zwischen etablierten und neu berufenen Profes- sor*innen) verschärfen sich um digitalisierte Forschungszugänge und -themen: Im Zuge der Profilierung ist es für sogenannte Nachwuchswissenschaftler*innen zwingend, sich mit Digitalisierung und den damit zur Verfügung stehenden methodischen und sonstigen Forschungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Dies führt dazu, dass junge Wissenschaftler*innen zum einen digitale Metho- Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Coaching im digitalen Wandel
Titel
Coaching im digitalen Wandel
Herausgeber
Robert Wegener
Silvano Ackermann
Jeremias Amstutz
Silvia Deplazes
Hansjörg Künzli
Annamarie Ryter
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
Datum
2020
Sprache
deutsch, englisch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-666-40742-0
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
166
Kategorie
Technik
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