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5. DieReaktionenaufdiePandemie 97
nahmenundSchlussfolgerungen:dasVirus istgefährlicheralseinesaisonale
Grippe, es existiert keine Immunität, der Verzicht auf Restriktionenwürde
dasLebenvonMillionenMenschengefährden,dasGesundheitssystemdroht
überlastetzuwerdenunddieLockdown-Maßnahmenkönnenalsnicht-phar-
makologischeInterventionenwesentlichzurBewältigungderPandemiebei-
tragen[299].InsofernschließendieseAspektedirektandenForschungsstand
an,wieerzumEndedesKapitel 2berichtetworden ist.
5.2 DiePandemie indenMedien
EpidemiengehörenzudemThemenkreis,der auch schonvorderPandemie
zudengrößtenRisikenfürdieGesundheitderBevölkerunggezähltwurden.
Spätestens seit der AIDS-Epidemie, insbesondere aber seit dem SARS-
Ausbruch im Jahre 2002, wurde dieseThematik intensivmedial behandelt
[314]. Die SARS-Epidemie war auch der erste große Infektionsausbruch,
bei dem das Internet eine gewichtige Rolle für Informationsverbreitung
und-gewinnungspielte.DieseEntwicklungdermedialenBehandlungsollte
sich mit der Pandemie im Jahr 2020 noch einmal erheblich verstärken.
Coronavirus-Schlagzeilen dominierten spätestens ab März des Jahres die
Nachrichtenseiten und -programme. In Kanadawaren es imApril etwa 65
Prozent aller Schlagzeilen [315]. In der Schweiz beinhalteten in der Spit-
zenzeit derPandemie 70Prozent allerBeiträge einenBezugzumVirusund
denFolgen [316].Epidemienerfüllen,dashattedie einschlägigePublizistik-
Forschungschoneinige Jahrezuvor festgestellt,nahezusämtlicheKriterien,
welcheNeuigkeitswert ausmachen: Unerwartetheit, ansteigende Intensität,
Negativität, Relevanz, Sinnhaftigkeit, Kontinuität und Unvorhersagbarkeit
[317].Es sei amRandebemerkt,dassdiepermanentemedialeAufmerksam-
keit während der Pandemie nicht nur positive Effekte hatte, sondern für
viele,eherpsychischvulnerableMenschen,durchausnegativeKonsequenzen
zur Folge hatte [318].DaherwurdeMenschenmit psychischenBelastungen
häufigempfohlen,sicheinegewisseMedien-Abstinenzaufzuerlegen.
Die Ergebnisse der oben beschriebenen Covid-19-bezogenen Forschung
hatte ebenfalls großenNeuigkeitswert undwurden in denPublikumsmedi-
en, aber auch in den sozialenMedienwie YouTube, Twitter, Facebook oder
inMessenger-DienstenwieWhatsApp undTelegram intensiv begleitet und
weiterverbreitet.ForschendeundKommunikationsabteilungenvonUniversi-
tätenbedientensichdersozialenMedien,umüberakzeptiertePublikationen
War der Coronavirus-Lockdown notwendig?
Versuch einer wissenschaftlichen Antwort
- Titel
- War der Coronavirus-Lockdown notwendig?
- Untertitel
- Versuch einer wissenschaftlichen Antwort
- Autor
- Dirk Richter
- Verlag
- transcript Verlag
- Ort
- Bielefelfd
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5545-6
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 192
- Schlagwörter
- Corona, Pandemie, Covid, Corona, Lockdown
- Kategorien
- Coronavirus
- Medien
- Medizin