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Die Corona-Pandemie - Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise
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ptomen geführt haben, sowie für den schweren Verlauf der Erkrankung (Setti et al. 2020). Die Suche nach den Ursachen und die Erhärtung oder Widerlegung die- ser und anderer Hypothesen wird Gegenstand weiterführender For- schungsstudien sein. Fakt ist, dass innerhalb kürzester Zeit die Infektions- zahlen derart gestiegen sind, dass die Grenzen der Kapazitäten der inten- sivmedizinischen Betreuung der COVID-19-Patienten besonders in der Lombardei innerhalb kürzester Zeit erreicht worden sind. Die vordergrün- dige Ursache hierfür ist natürlich das hohe Aufkommen von Patientinnen und Patienten innerhalb weniger Tage, worauf das Gesundheitssystem, trotz der sich bereits im Lauf der Monate Januar und Februar abzeichnen- den Gefahr einer sich anbahnenden globalen Infektionswelle, schlichtweg nicht vorbereitet war. Eine weitere Ursache liegt in der im internationalen Vergleich relativ niedrigen intensivmedizinischen Kapazität des italieni- schen Gesundheitssystems. Italien verfügte vor Ausbruch der COVID-19- Pandemie über 8,42 Intensivbetten pro 100.000 Einwohnerinnen und Ein- wohnern. Der Vergleich zu Deutschland und Österreich, wo 33,9 (Deutschland) bzw. 28,9 (Österreich) Intensivbetten je 100.000 Personen zur Verfügung standen, macht diese grundsätzliche prekäre Situation deut- lich.2 Eine weitere mögliche Ursache ist, dass – wiederum im internationa- len Vergleich – ein relativ hoher Anteil der Infizierten intensivmedizinisch betreut werden musste. Laut Angaben des italienischen Gesundheitsminis- teriums waren es am 3. März 2020 11,2 Prozent der positiv getesteten Pati- entinnen und Patienten.3 In Österreich waren es in der vergleichbaren Phase der COVID-19-Krise lediglich 1,6 Prozent.4 Die Infektionswelle erreichte ihren Höhepunkt mit 6.557 Neuinfektio- nen (21. März 2020) und 969 Toten (27. März 2020) an jeweils einem ein- zigen Tag. Bis zum 8. Mai wurden insgesamt 217.185 an SARS-CoV-2 infi- zierte Personen registriert, von denen 30.201 verstorben sind. Dies ent- spricht 49,98 Toten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Welt- weit lag Italien nach Belgien (74,6) und Spanien (50,29) an dritter Stelle 2 Vgl. Ministero della Salute 2017; Deutsches Statistisches Bundesamt (Stand: 02.04.2020). 3 Am 3. März 2020 waren landesweit 2034 Infektionen bekannt, 1000 Patienten be- fanden sich in Heimquarantäne, 1034 wurden im Krankenhaus behandelt, davon 229 auf der Intensivstation. Vgl. Ministero della Salute: Covid-19 Bollettino del 3 marzo 2020. 4 Vgl. Der Standard: Wie viele freie Betten es auf den Intensivstationen gibt (Stand: 25.03.2020). Martin M. Lintner 88 https://doi.org/10.5771/9783748910589, am 02.10.2020, 10:33:08 Open Access - - https://www.nomos-elibrary.de/agb
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Die Corona-Pandemie Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise
Titel
Die Corona-Pandemie
Untertitel
Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise
Autoren
Wolfgang Kröll
Johann Platzer
Hans-Walter Ruckenbauer
Herausgeber
Walter Schaupp
Verlag
Nomos Verlagsgesellschaft
Ort
Baden-Baden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7489-1058-9
Abmessungen
15.3 x 22.7 cm
Seiten
448
Schlagwörter
Philosophie, Theologie, Gesellschaft, Gesundheitssystem, Biopolitik, Menschenwürde, Bioethik, Intensivmedizin, Gesundheitsethik, Covid-19, Triage, Ethik, Strafrecht und Grundrechte, Krankenhausseelsorge, Spiritual Care, Pflegeheim, Social Distancing
Kategorien
Coronavirus
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