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Die Corona-Pandemie - Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise
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behandelnden und verantwortlichen Arzt getroffen und die Folgen müs- sen von ihm in Kauf genommen werden22. Man steht hier vor Situationen außerhalb einer Katastrophe und außer- halb einer Pandemie, in denen Entscheidungen erforderlich sind, die mög- licherweise zuungunsten eines Patienten, im schlimmsten Fall zuunguns- ten beider betroffenen Patienten ausgehen. Denn es ist ja keineswegs si- cher, dass der Krankheitsverlauf für jenen Patienten, der weiter im Inten- sivbehandlungsbett betreut wird, sich günstig gestaltet. Knappe Ressource Personal Im klinischen Alltag der durchschnittlichen Kliniken und Krankenhäuser gibt es derzeit kaum Personalreserven. Vielmehr ist die Personalausstat- tung in den ärztlichen und nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen knapp. Das hat zur Folge, dass Ausfälle an Personal, aus welchen Gründen auch immer, vom vorhandenen Personal kompensiert werden müssen. Dass dies weder zum Vorteil für die medizinische und pflegerische Behandlung und Betreuung der Patienten ist, noch zur Zufriedenheit der Mitarbeiter beiträgt, liegt auf der Hand. Kurzfristig sind derartige Kompensationen na- türlich möglich und werden von den Mitarbeitern auch toleriert und mit- getragen, längerfristig jedoch führt es zur Unzufriedenheit, Demotivation und Burn-out der Betroffenen. Knappe Ressource Medikament Auch bei der Verabreichung von teuren Medikamenten können verant- wortliche Ärzte dazu gezwungen sein, zu entscheiden, welchem Patienten – bzw. ob einem bestimmten Patienten überhaupt – diese Medikamente appliziert werden sollen. Diese Verantwortung überträgt der Gesetzgeber an den behandelnden Arzt in Form der Prämisse, dass eine Krankenbe- handlung ausreichend und zweckmäßig sein muss und dass sie das Maß des Notwendigen nicht überschreiten darf (§133 ASVG idgF). Diese Vorgabe ist keineswegs nur abstrakte Theorie, vielmehr wurde erst vor Kurzem einem minderjährigen Patienten, der an einer wahrscheinlich unheilbaren Mus- kelerkrankung litt, ein Medikament verweigert, welches pro Anwendung 4.2 4.3 22 Vgl. Heppner et al., Intensivmedizin im Alter. Wolfgang Kröll 114 https://doi.org/10.5771/9783748910589, am 02.10.2020, 10:33:08 Open Access - - https://www.nomos-elibrary.de/agb
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Die Corona-Pandemie Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise
Titel
Die Corona-Pandemie
Untertitel
Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise
Autoren
Wolfgang Kröll
Johann Platzer
Hans-Walter Ruckenbauer
Herausgeber
Walter Schaupp
Verlag
Nomos Verlagsgesellschaft
Ort
Baden-Baden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7489-1058-9
Abmessungen
15.3 x 22.7 cm
Seiten
448
Schlagwörter
Philosophie, Theologie, Gesellschaft, Gesundheitssystem, Biopolitik, Menschenwürde, Bioethik, Intensivmedizin, Gesundheitsethik, Covid-19, Triage, Ethik, Strafrecht und Grundrechte, Krankenhausseelsorge, Spiritual Care, Pflegeheim, Social Distancing
Kategorien
Coronavirus
Medizin
Recht und Politik
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