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Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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Das Rote Wien | 25 die MieterInnen der rund 90 größten und teuersten Mietobjekte zahlten ebenso viel an Steuern wie die Mietparteien der ca. 350.000 Kleinst- und Substandardwohnungen.43 Zusätzlich Einnahmen der Gemeinde wurden durch Luxussteuern, eine Pferdesteuer, eine Genussmittelabgabe, Vergnügungssteuern auf Pferderennen sowie Bälle und eine Haus- personalabgabe lukriert. Durch die Steuerreform konnte das Wohnbauprogramm in Wien ohne Anleihen und gewinnorientierten Mieten durchgeführt werden. Die wohlhabenden Schichten finanzierten damit die Grundversorgung der breiten Bevölkerung. Das progres- sive Steuermodell der Sozialdemokratie konnte sich im Bund jedoch nicht durchsetzen und trug insgesamt zu einer Verschärfung des Konfliktes zwischen dem sozialdemokrati- schen und dem konservativen Lager bei.44 Das Rote Wien bildete bis 1934 eigene Systeme für die Umsetzung des kommunalen Wohnbauprogramms aus. Darunter fallen nicht nur eine eigene Strategie zur Finanzierung, sondern auch die umfassende Neugestaltung hin zu einer demokratischen Stadtverwaltung sowie die Absicherung der Ergebnisse innerhalb einer adaptierten Wiener Bauordnung. Trotz vehementer Ablehnung und Gegnerschaft durch die Kräfte des konservativen Lagers stellte das Bauprogramm und dessen Instrumente die Grundlage für die spätere Bautätig- keit des Ständestaates dar. Folgend gebe ich deshalb eine kurze Einführung über die Entwicklung, Bedeutung, Ausgestaltung und Umsetzung des sozialdemokratischen Städ- tebaus in Wien. 1 2 1 Instrumente und Entwicklung der Stadtplanung in Wien Der kommunale Wohnbau, der Straßenbau und die SiedlerInnenbewegung lieferten als neue Faktoren der Stadtplanung in der Zwischenkriegszeit erweiterte Ansätze und Mög- lichkeiten für die Planung der österreichischen Städte. Trotzdem konnten sie gerade wegen der durchgehenden ökonomischen Krise nicht ausreichend wirksam werden, was insgesamt zu einer Stagnation der Stadtplanung in Österreich führte. Stadtplanung als planerische Lenkung der Entwicklung war also nur von begrenztem Umfang.45 Die Stadtplanung der Zwischenkriegszeit wurde in der Kompetenz der Stadtbauämter der einzelnen österreichischen Städte durchgeführt. In Wien wurde eine eigene Magist- ratsabteilung, Stadtregulierung und Vermessungswesen, damit beschäftigt.46 Als Instrument fungierte in Wien die Vierte Wiener Bauordnung von 1883, in der Generalregulierungs- und Generalbaulinienpläne zur Anwendung kamen.47 Mit der Wiener Bauordnungsnovelle 43 Blau, Red Vienna, 1998, S. 139 f. 44 Weihsmann bietet eine genaue Aufschlüsselung der Finanzpolitik des Roten Wien, vgl.: Weihsmann, Das Rote Wien, 2002, S. 26 –32. 45 Blau, Red Vienna, 1998, S. 7. 46 Christoph Braumann, Stadtplanung in Österreich von 1918–1945 unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Salz- burg, Wien, 1986, S. 12. 47 Ebd., S. 156.
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Das Schwarze Wien Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Titel
Das Schwarze Wien
Untertitel
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Autor
Andreas Suttner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln - Weimar
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20292-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
296
Kategorien
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