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Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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26 | Ständestaat und Rotes Wien von 1890, die als Planungsinstrument für die Eingemeindung der umliegenden Vorstädte diente, wurde eine erste funktionelle Grobgliederung des bereits bebauten Gebietes in Wohngebiete und Industriegebiete möglich.48 Im Juli 1921 wurde erstmals die Kleingarten- und Siedlungszone49 im Generalregulie- rungsplan für Wien festgelegt. Die Grundlage für die Einteilung von drei Siedlungsgebie- ten, Nord und Nordost, Süd und Südost sowie West, basierte auf einem 1920 von der Gemeinde initiierten Wettbewerb für einen Generalsiedlungsplan für Wien. Erst 1923 konnte durch die Initiative des Österreichischen Verbandes für Siedlungs- und Kleingartenwesen (ÖVSK) ein Generalarchitekturplan ausgearbeitet werden. Damit wurde ein erstes städtebauliches Konzept für Wien geschaffen. Die Architekten Josef Frank, Peter Behrens, Josef Hoffmann, Adolf Loos und Oskar Strnad50 wiesen darin Kleingarten- und Siedlungsgebiete aus. Der Plan beinhaltete außerdem die Horizontal- und Vertikalgestaltung der Stadt, also Richtli- nien für die Verteilung von Hoch- und Flachbauten. Industriebauten und die Verkehrsge- staltung wurden ebenso berücksichtigt. Die Siedlungsgebiete X., Laaerberg, XXII., Hoffin- gergasse, XIII., Lainz, XIII., Rosenhügel, XVII., Heuberg und XXI., Straßäcker fungierten, nach starken Protesten der Architektenschaft, nur als Leitlinien der zukünftigen Stadter- weiterung. Die Erstellung eines detaillierten Bebauungsplanes scheiterte in weiterer Fol- ge.51 Eine einzige Siedlung konnte in der XII., Hoffingergasse von 1921 bis 192452 unter der Leitung von Josef Frank verwirklicht werden.53 Erst durch die Wiener Bauordnung54 von 1930, die sich stark an dem Beispiel des Preu- ßischen Städtebaugesetzes von 1925 orientierte,55 konnte eine Rechtsgrundlage für einen Fachbeirat für Stadtplanung geschaffen werden. Dieses ehrenamtliche Beratungsorgan bewertete städtebauliche Maßnahmen und größere Umbauten, hatte aber wenig Einfluss und wurde schließlich 1939 aufgelöst.56 48 Ebd., S. 10. 49 Damit wurde ein unmittelbares städtebauliches Problem, durch das Nachvollziehen bereits vorgegebener baulicher und räumlicher Tatsachen, behoben, vgl.: Ebd., S. 12. 50 Kurzbiografien der Architekten finden sich mitsamt mehr oder weniger vollständigen Werksverzeichnissen in: Weihs- mann, Das Rote Wien, 1985; Weihsmann, In Wien erbaut, 2005; www.architektenlexikon.at; Ursula Prokop forscht ver- stärkt am jüdischen Erbe der Wiener Architektur, vgl.: Ursula Prokop, Zum jüdischen Erbe in der Wiener Architektur – Der Beitrag jüdischer ArchitektInnen am Wiener Baugeschehen 1868–1938, Wien – Köln – Weimar, 2016. 51 Zimmerl, Kübeldörfer, 2002, S. 81 f. 52 Gemeinsam mit Erich Faber wurde die Siedlung XII., Hoffingergasse – Oswaldgasse – Stegmayerstraße – Schneider- hangasse – Elsniggasse – Sonnergasse – Frühwirtgasse mit geringem finanziellen Aufwand errichtet. Jedoch sind die Grundrisslösungen und Planungsprinzipien einzigartig, vgl.: Weihsmann, Das Rote Wien, 2002, S. 289 f. 53 Prokop, Das jüdische Erbe, 2016, S. 113. 54 Gesetz vom 25. November 1929, womit eine Bauordnung für Wien erlassen wird, in: LGBl. für Wien, 3. Februar 1930, 3. Stück, Nr. 11, Wien, 1930, S. 9. Sie löste die bis dahin wirkende Bauordnung von 1883, mitsamt ihren Novellierungen ab. 55 Braumann, Stadtplanung, 1986, S. 10. 56 Geleitwort des Stadtbaudirektors, in: Wiener Stadtbauamt (Hg.), Die Tätigkeit des Wiener Stadtbauamts und der städti- schen Unternehmungen technischer Richtung in der Zeit von 1935 bis 1965 – ein Bericht in zwei Bänden, Bd. 1, Wien, 1974, S. 14. Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
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Das Schwarze Wien Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Titel
Das Schwarze Wien
Untertitel
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Autor
Andreas Suttner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln - Weimar
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20292-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
296
Kategorien
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