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Siedlungsbau im Ständestaat | 161
die Historisierung der Stadt bei gleichzeitigem Abriss historischer Gebäude, kann der
Bausparkasse Wüstenrot aber nicht unterstellt werden. Das Hauszeichen diente eher als
Schmuckelement für die sachlichen Fassaden der wenigen Haustypen der durchkonstru-
ierten Plansiedlung. Damit sollte die Individualität der einzelnen Häuser und auch die
ihrer BesitzerInnen hervorgehoben werden. Gleichzeitig sollte dadurch die Gemeinschafts-
bildung, die das Rote Wien konform des politischen Ideals der Sozialdemokratischen Arbei-
terpartei innerhalb seiner gleichförmigen Reihenhaussiedlungen propagiert hatte, weitge-
hend unterbunden werden.
2.3.3.4 Eigentumshäuer im Assanierungsfonds und Kleinwohnungshausförderungsgesetz
Hier muss angemerkt werden, dass die stilistischen Vorstellungen vom Kleinhausbau des
Kleinwohnungshausförderungsgesetzes 1937 durch seine mitwirkenden Architekten weitaus
offener als die der Eigenheim-Plansiedlung am Bierhäuselberg waren. Otto Rudolf Hellwig
und Richard Bauer zitierten, neben anderen Lösungsvarianten, Beispiele aus der Wiener
Feinkeramik, geschmiedetes Eisen, getriebenes Kupfer, Holzschnitzerei, Mosaik, Fresko, Sgraffito, Hinterglasmalerei,
Intarsia aus Tonscherben, vgl.: Klemens Frömel, „Kunst am Haus“ – Betrachtungen anläßlich des Wettbewerbes, in:
Das Wüstenroter Eigenheim, Jg. 1937, Mai, Salzburg, S. 124 f.
Abb. 72 Drei innerhalb des Assanierungsfonds entstandene Zweifamilienhäuser in der XVIII, Bastiengasse 111 (1936/37),
113 (1936), 115 (1936/37). (Martin Gerlach 1937).
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Titel
- Das Schwarze Wien
- Untertitel
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Autor
- Andreas Suttner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien - Köln - Weimar
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 296
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918