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Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Seite - 182 -
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182 | Wien im Ständestaat Pfarrhaus St. Florian.787 Außerhalb des Assanierungsfonds, aber interessanterweise vom Architekten des Stadtbaumtes Walter Pind durchgeführt, entstand 1935/36 der Zubau zum Kloster der Kongregation der Schwestern von der schmerzhaften Mutter unweit des späte- ren Sanierungsgebietes XI., Hasenleitengasse.788 2 4 3 Monumentale Verwaltungsgebäude und das lebende Dollfuß-Denkmal 2.4.3.1 Das Rundfunkgebäude der Österreichischen Radio-Verkehrs AG Das zentrale Rundfunkgebäude in der Argentinierstraße war der erste Versuch einer monumentalen städteplanerischen Ausgestaltung für die Vaterländische Front. Es stellt auch das einzige monumentale Profangebäude dar, das im Ständestaat fast vollständig fertig gestellt wurde. Die rasche Inangriffnahme des Baus versinnbildlicht vor allem den Stellenwert des Mediums Radio für das Regime, dem ebenfalls durch die Errichtung stärkerer Sendean- lagen am Bisamberg in Niederösterreich Rechnung getragen wurde. Das Medium diente ab 1933 zu Propagandazwecken gegen nationalsozialistische Propagandasender aus Deutsch- land789 und zur gleichzeitigen Festigung der Österreich-Ideologie.790 Der schnell wachsende Sendebetrieb wurde in verschiedenen adaptierten Gebäuden791 durchgeführt. Durch die Errichtung des Funkhauses sollte ein Zentralgebäude entstehen.792 Den Wettbewerb für die Ausschreibung gewann das Architektenbüro Heinrich Schmid und Hermann Aichinger gleichauf mit Clemens Holzmeister. Eine Arbeitsgemeinschaft aus den dreien wurde mit der Durchführung beauftragt, wobei Clemens Holzmeister die Gestaltung des repräsentativen Teils und der Fassade übernahm. Der technische Teil wurde von Schmid und Aichinger bestritten. Das Gebäude konnte erst kurz nach dem Anschluss unter NS-Verwaltung fertig gestellt werden.793 Die Anlage besteht aus mehreren kubischen Baukörpern, deren monumentaler Mittel- punkt zur Argentinierstraße hin ein überhöhter Trakt darstellt. Die Fassadengliederung des schlichten, sachlichen Blocks wird durch gleichmäßige Fensteranordnung bewerkstel- 787 V., Wiedner Hauptstraße 105, vgl.: Ebd., S. 228. 788 XI., Simmeringer Hauptstraße 173–175, vgl.: Ebd., S. 271. 789 Michaela Höck, Medienpolitik im „Ständestaat“ oder die politische Einflussnahme auf die Österreichische Radiover- kehrs A. G. (RAVAG), Wien, 2003, Diplomarbeit, S. 168–170. 790 Ebd., S. 136–138. 791 Der erste Standort befand sich im Dachgeschoss des ehemaligen Heeresministeriums am Stubenring und wurde 1925 durch die Anmietung von Räumen in der Johannesgasse erweitert. 1928 wurden weitere Räumlichkeiten im Ronacher adaptiert. 792 Höck, Medienpolitik, 2003, Diplomarbeit, S. 94 f. 793 Kassal-Mikula, Purtscher, Haiko, Tabor, Das ungebaute Wien, 1999, S. 319. Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
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Das Schwarze Wien Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Titel
Das Schwarze Wien
Untertitel
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Autor
Andreas Suttner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln - Weimar
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20292-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
296
Kategorien
Geschichte Nach 1918
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