Seite - 210 - in Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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210 | Liste der Bauwerke
IV., Ziegelofengasse 18
Privates Zinshaus
1937, Bauherr und Entwurf: Franz Paitl, Bauausführung: Baugesellschaft Paitl & Meissner, stark
beschädigte Sandsteingruppe Marienkrönung am Portal.
Die Zwischenfinanzierung des Gebäudes übernahm die Mercurbank.
Der Wohnbau ist durch einen flachen Mittelrisalit mit breiten Fenstern gegliedert. Diese sind
durchgehend mit einer einfachen Putzrahmung versehen. Die seitlichen Achsen des obersten
Geschosses wurden als Loggien ausgebildet. Das Erdgeschoss, das durch ein Gurtgesims abgesetzt
ist, verstärkt die monumentale Wirkung des Gebäudes durch breite, vorgeschobene Pfeiler.
V., Schönbrunner Straße 96–98 – Nevillegasse 2
Privates Wohnhaus
1937, Entwurf: Heinrich Schmid, Hermann Aichinger, Bauherr und –ausführung: Reformbauge-
sellschaft, 23 Wohnungen, 3 Geschäftslokale, 7 Geschosse.
Das Mietshaus besteht aus zwei ineinandergeschobenen Baukörpern. Diese werden durch einfa-
che Fenster und Eckfenster gegliedert. Im ersten Stock weisen die Fenster durchgehend eine
wuchtige Putzrahmung auf, die durch die ebenfalls wuchtige Ausbildung des Kranzgesimses
ausgeglichen wird. Die Verbindung der Baukörper wird durch filigrane Gitterbalkone hergestellt.
VI., Gumpendorfer Straße 78
Privates Wohnhaus
1937, Entwurf: Richard Weisse, Bauausführung: Franz Katlein, 6 Geschosse, 22 Wohnungen, 4
Geschäftslokale, Fresko: Hier stand bis zum Jahre 1935 das Blümelhaus.
Der Fassadeschmuck des im Besitz der Gemeinde Wien stehenden Gumpendorfer Schlössels
wurde teilweise beim neu errichteten Gebäude für den Garteneingang und die Fassade wieder-
verwendet.
Der schmale Eckerker über dem alten Haustor wurde am Neubau erneut angebracht. Er wird von
durchgehenden Gesimsen gegliedert. An seinen Rändern schwächen Gitterbalkonbänder seine
Dominanz ab und reintegrieren ihn in die Fassade, die eine einfache Fenstergliederung aufweist.
VI., Gumpendorfer Straße 89
Privates Wohnhaus
1937, Entwurf: Wilhelm Friedrich Kattus, Bauausführung: Reformbaugesellschaft, 6 Geschosse,
25 Wohnungen, 4 Geschäftslokale.
Dieses Haus ist eines der interessantesten Wohnbauten des Assanierungsfonds, vor allem durch
seine asymmetrisch zurückgestufte Fassade mit abgerundeten Balkonen. Diese moderne funktio-
nale Lösung stellt ein augenscheinliches Ausbrechen aus dem Bebauungsschema anderer Wiener
Assanierungsbauten dar.
→ siehe Abb. 42
Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Titel
- Das Schwarze Wien
- Untertitel
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Autor
- Andreas Suttner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien - Köln - Weimar
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 296
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918