Seite - 232 - in Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
Bild der Seite - 232 -
Text der Seite - 232 -
232 | Liste der Bauwerke
XXI., Arbeiterstrandbadstraße – Am Bruckhaufen – Donauturmstraße
Assanierungsfonds der Stadt Wien
Siedlungserweiterung durch Eigenheimbau
Siedlung Bruckhaufen
Mit dem Kanal- und Senkgrubenbau durch den Assanierungsfonds sollte ab 1937 eine Infrastruk-
tur für die wilde Nachkriegssiedlung geschaffen werden. Ziel der Stadtregierung war der Ankauf
von Grundstücken zur Errichtung von Eigenheimen zwecks vollständiger Umgestaltung der
Siedlung.
1937 wurde mit der Errichtung einer sachlichen Siedlungskirche von Robert Kramreiter in der
Kugelfanggasse 29–31 die Notkirche als religiöses Zentrum der Siedlung ersetzt.
XXII., Wagramer Straße – Hubertusdamm – Warhanekgasse – Schießstattgasse
Assanierungsfonds der Stadt Wien
Siedlungserweiterung durch Eigenheimbau
Siedlung Brettldorf
Aufgrund der Lage im Überschwemmungsgebiet der Donau sollte der Umbau in eine Eigenheim-
siedlung ab 1935 systematisch durchgeführt werden. Dazu wurde eine Anschüttung des Huber-
tusdammes durchgeführt. Der Kanalbau wurde ebenfalls forciert.
Auf dem Gebiet der in unmittelbarer Nähe zum Bruckhaufen liegenden Siedlung entstand für die
Wiener Internationale Gartenschau in den 1960er Jahren der Donaupark.
XXI., Lavantgasse – Thayagasse – Trisannagasse – Iselgasse – Aistgasse – Lafnitzgasse – Möllplatz
Stadtrandsiedlung Anlage 5
Leopoldau Bauteil 2
Nordrandsiedlung
1934–1935, 1937, Planung: Josef Heinzle, Anton Ubl, Bauausführung: Wiener Siedlungsgesellschaft,
Bauherr: Gemeinde Wien, 324 Siedlerstellen, Gartengröße 2500 m².
Der erste Bauteil war von Gemeinde und GESIBA als Nebenerwerbssiedlung im Roten Wien
1932/33 begonnen worden. 425 Häuser wurden zum Zweck der Überwindung der Wirtschaftskrise
in der Form von Kern-Doppelhäusern zwischen Triestinggasse, Schererstraße, Egon-Fridell-Gasse,
Oswald-Redlich-Straße, Dopschgasse und Koschackergasse gebaut. Der Direktor der später in
Wiener Siedlungsgesellschaft umbenannten Gemeinwirtschaftlichen Siedlungs- und Baustoffanstalt Richard
Bauer plante die Siedlung, deren Grundeinteilung in weiterer Folge beispielgebend für die folgen-
den Bauabschnitte wurde.
Den zweiten Bauabschnitt planten die Architekten Josef Heinzle und Anton Ubl im Ständestaat.
Neben dem billigen Kernhaustyp wurde auch die Art der Finanzierung übernommen. Ideologisch
wurde dieses Vorgehen durch die Entproletarisierung der Arbeiterschaft und die Arbeitsbeschaffung
gerechtfertigt.
Heinzles Haustyp wurde 72 Mal aus Holz und 129 Mal aus Ziegel erbaut. Ubls Haustyp 123 Mal
in kombinierter Ziegel-Holz-Bauweise.
Eine Siedlungsfeuerwehr und ein Geschäft waren die einzigen Gemeinschaftseinrichtungen.
Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Titel
- Das Schwarze Wien
- Untertitel
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Autor
- Andreas Suttner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien - Köln - Weimar
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 296
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918