Seite - 262 - in Das Schwarze Wien - Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
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262 | Liste der Bauwerke
Die internationale Werkbundsiedlung wurde vom Österreichischen Werkbund als Mustersiedlung für
die Gartenstadtbewegung geplant. Ziel war es, möglichst billige Eigentumshäuser mit größtmögli-
chem Wohnkomfort herzustellen. Die Gemeinde verlangte die Ausführung in Ziegelbauweise, womit
besondere Lösungen des Neuen Bauens von vorneherein ausgeschlossen waren. Die bekannten
ArchitektInnen Josef Frank, Walter Loos, Margarete Schütte-Lihotzky, Max Fellerer, Anton Brenner,
Josef Hoffmann, um nur einige zu nennen, beeindrucken mit oftmals großartigen Lösungen.
XVI., Possingergasse 59–61 – Koppstraße – Zagorskigasse
Polizeiwohnhausanlage
Engelbert-Dollfuß-Hof
1933/34, Entwurf: Staatshochbauamt.
Das Wohnhaus für Polizeibeamte schöpfte unübersehbar aus dem Stil der Gemeindebauten.
Schmale überhöhte Risalite rhythmisieren die Fassade des U-förmigen Gebäudes. Horizontale
Farbputzbänder betonen die Fenster und den Sockelbereich.
Der Namenszug Dollfuß-Hof wurde entfernt.
→ siehe Abb. 11
XIX., Heiligenstätter Straße
82–89 – Grinzinger Straße, Gunoldstraße – Boschstraße
1–19 – Hal-
teraugasse – Geistingergasse
1
Städtische Wohnhausanlage (Gemeindebau)
Karl-Marx-Hof
1927–1930, 1933, Entwurf: Karl Ehn, Bauherr und -ausführung: Gemeinde Wien, 5–6 Geschosse,
1.382 Wohnungen, Tonfiguren Freiheit, Aufklärung, Fürsorge, Körperkultur von Josef Franz Riel,
Bronzeplastik Sämann von Otto Hofner.
Der symbolträchtigste Gemeindebau des Roten Wien besteht aus einem langgezogenen Baukörper
in Zeilenverbauung. Der Mittelteil des Bauwerkes verbindet zwei seitlich angeordnete Bauteile
miteinander. Der dort angelegte Ehrenplatz wird durch die architektonische Ausformung des
Hofes dominiert. Ein zurückversetzter Baukörper wird durch sechs monumentale Türme, die mit
Fahnenstangen versehen sind, überhöht. Sie bilden nach oben hin den Abschluss für Balkone,
Loggien und Erker, die aus dem Baukörper risalitartig hervortreten. Rundbogenartige Durchgänge
unterstreichen den monumentalen Charakter der Wohnhausanlage.
Die großzügig angelegten Höfe waren mit Kindergarten und Wäschereien ausgestattet.
→ siehe Abb. 6
XX., Winarskystraße 15–21, Stromstraße 74–76, Vorgartenstraße 44, Pasettistraße 39–45,
Leystraße
Städtische Wohnhausanlage (Gemeindebau)
Leopold-Winarsky-Hof
1924–1926, Entwurf: Peter Behrens, Josef Hoffmann, Josef Frank, Oskar Strnad, Oskar Wlach unter
Beteiligung von Franz Schuster und Margarete Schütte-Lihotzky, Bauherr und Ausführung:
Gemeinde Wien, 760 Wohnungen.
Open Access © 2017 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Köln Weimar
Das Schwarze Wien
Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Titel
- Das Schwarze Wien
- Untertitel
- Bautätigkeit im Ständestaat 1934–1938
- Autor
- Andreas Suttner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien - Köln - Weimar
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20292-9
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 296
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918