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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 - Eine andere Literaturgeschichte
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HEILIGEN- UND LEGENDENSPIELE 65 izt taugterErst recht insHimmelreich, Hidriel. Auweah,miermüeßenjeztallederblinden, Luzifer, loßdirdadieAugenverbinden. DeinGlanz,ogrosserLuzifer, kununserBlödheitnitaussteanmehr. Luzifer. AsolcheRödistallswerth, thietsnu,wasösvonmierbegeart, wahrhaftigdieGottheit emp ndichschon, VonderklainZea, fängt siän. GottVoter. NunLuzifer, legauchdenPurpuran, UndsözaufdiegoldneKron, HierhostnZepterä indieHand, Gibacht,daßd'nHimmelnitbistäSchand. Luzifer. SeitsuneSorgGottVotermein! Enkallewill i änEhreseyn. Ja, ichwill enkversichernganz, MeinGottheitgibterstenkdenGlanz. Gabriel. Auweah,auweahderAugenmei, IkuntnitaussteandiesenSchei[n] Heil.Geist. IhrEngel seydwohlrechtnichtgscheid, DenGlanzmachtalle seinGottheit, DenGlanzkuntmannit soverbinden, DäßernitkuntänAusgang nden; Luzifer. Bin iwohlsogarschön. Michel. Duglaubstnit,Luzifer,bleibnurstean; DeineEngel thoandinimmerkennen, DeinGlanzmachtsigwißallewökrennen. GottSohn. GeathsEngel,bringtsäWasserundäSaifen-Bäzen, DaßGottVoterkuwaschenseinerußigenTazen.87 2 än] den 12 ä] auch 33 woarn] geworden 41 Röd] Rede 44 Zea] Zehe 50 Enk] euch 61 thoan] tun 63 Saifen- Bäzen]Seifenstück64 ku]kann Autor dieser Himmelsposse aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die uns nur in einer einzigen späteren Abschrift überliefert ist, soll der biographisch nicht eindeu- tig festzumachende Jesuit und Innsbrucker Rhetorikprofessor Joseph Sieberer gewesen sein.88 Wie beim Beuerberger Antonius-Spiel fehlen auch hier entsprechende Auffüh- rungshinweise. Doch kann es kaum Zweifel daran geben, dass derartige theatrale Grat- wanderungenwohlnurindernormaufhebendenZeitdesFaschingsaufdieKlosterbüh- nenkamen. 87 Österreichische Nationalbibliothek, Hs 12742, f. 13r– 14r, zitiert nach Moriz Enzinger: Der Engelsturz. Fastnachtspiel inTirolerBauernreimenvonJosephSiebererS. J. In:MaskeundKothurn10(1964),S.324– 375,hier364– 366. 88 Im Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek wird die Handschrift 12742 auf „ 18. Jhdt. (zw. 1727 u. 1738)“ datiert und die Autorschaft ebenjenem Joseph Sieberer zugewiesen. Enzinger jedoch, der den Textbereits1964edierte,relativiertdieseAngaben:sosollessichnichtumeineeigenhändigeNiederschrift des Verfassers des Stücks handeln, sondern um eine spätere Abschrift; zudem ist auch unklar, ob Sieberer als ursprünglicher Autor zu gelten habe oder vielmehr nur die Abschrift anfertigte. Explizit zweifelt En- zingerander imÖNB-KatalogvorgenommenenDatierungundvermutet– aufgrundeinerabweichenden DeutungdesnumerischenSchlussschnörkelsundinhaltlicherHinweise– ,dassdieHandschrift indervor- liegenden Form erst 1817 entstanden sei; das Spiel selbst stuft Enzinger allerdings als älter ein – vielleicht nochüberdas18. Jahrhundertzurückreichend(vgl. ebda.,S.326ff.und345).
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 Eine andere Literaturgeschichte
Titel
Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800
Untertitel
Eine andere Literaturgeschichte
Autoren
Christian Neuhuber
Stefanie Edler
Elisabeth Zehetner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20630-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
652
Schlagwörter
Germanistik, Dialektliteratur, Bairisch, Sprachwissenschaft, österreichische Dialektkunst
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800