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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 - Eine andere Literaturgeschichte
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OpenAccess © 2019byBÖHLAUVERLAGGMBH&CO.KG,WIENKÖLNWEIMAR 118 KRIEG UND FRIEDEN um Leopold I. (Reich, Großbritannien und Niederlande) gegen Frankreich und seine Verbündeten führte, sicherte Maximilian zunächst durch die Besetzung der wichtigen Donauübergänge von Ulm, Neuburg und Regensburg die Verbindung zu den französi- schenTruppen,bevorerversuchte,überTirolnachItalienvorzustoßen,umsichmitden Franzosen unter Kommando des Herzogs von Vendôme zu vereinigen. In Tirol jedoch stieß er nach der Einnahme von Kufstein, Wörgl, Rattenberg, Hall und Innsbruck An- fangJuliauferbittertenWiderstandderBevölkerung,dieerzürntüberdiedilettantische Kriegsführung des kaiserlichen Generals Johann Martin Freiherr Gschwindt und die überzogenenKontributionsforderungendesKurfürstendieVerteidigungderGrafschaft selbst in die Hand nahm.43 Die autonome Mobilisierung der Tiroler Wehrverfassung ließ Tausende Waffenfähige im Oberland zusammen nden, die die bayerischen und französischen Soldaten rasch zurückdrängten und mit Scharfschützen stark dezimier- ten.UnterderFührungdesLandeckerPostwirts JohannLinserunddesLaudeggerP e- geverwalters Martin Andreas Sterzinger wurde ein feindliches Expeditionskorps in den Schluchten von Prutz durch Steinlawinen und Beschuss vollständig aufgerieben. Auch in den folgenden Wochen gelang es den Angreifern nicht, den Widerstand am Brenner zu brechen, im Gegenteil: Die Schießkünste der Tiroler Scharf- und Scheibenschützen, dievornehmlichaufdiefranzösischenEindringlingezielten, fügtenMaximiliansArmee hohe Verluste zu und waren Signal für einen allgemeinen Aufstand von Bürgern und Bauern. Bis Anfang August war Tirol weitgehend wieder von den Bayern befreit, mehr noch:NachZusammenschlussmitdenkaiserlichenregulärenTruppenstießendieLan- desschützenplünderndbis insOberbayerischezwischenIsarundLechvor. Diese kriegerischen Vorgänge, die mit dem verharmlosenden Etikett ‚ Bayrischer Rummel` in die Geschichtsbücher eingehen sollten, bilden ein wesentliches Ideologem für Tiroler Geschichtsbewusstsein und Identitätsbildung. Die Grundlage dafür wurde bereits unmittelbar nach den europaweit vielbeachteten Erfolgen der Landesschützen durcheinegeschicktemedialeKampagne(wohlausdemUmfelddesKaiserhofs)gelegt. Wesentlichen Anteil hatte dabei auch das illustrierte Flugblatt Lustiger Muster-Platz der Tyrolischen Bauern, unter dem Commando deß tapffern Martin Läningers. Es zeigt den legendären Bauernführer Martin Laninger, der acht Kampfgefährten auf die Schlacht einschwört.Einetwasabseits stehender jugendlicherVerwandter fungiertalsTambour- major, die übrigen martialischen Gesellen, die ihre todbringenden rustikalen Waffen bereits im Namen tragen, versuchen sich in der Ausschilderung wilder Kampfeslust ge- genseitigzuübertrumpfen: 43 Vgl.u.a.P.Albert Jäger:Tirolundderbaierisch-französischeEinfall1703.Ausarchivalischenundandern gedruckten und ungedruckten Quellen bearbeitet. Innsbruck: Wagner 1844. – Michael Forcher: Bayern- Tirol. Die Geschichte einer freud-leidvollen Nachbarschaft. Wien: Herder 1981. – Fritz Kirchmair: Die GefechteanderPontlatzerBrücke1703und1809.Wien:ÖsterreichischerBundesverlag1983. (Militärhis- torischeSchriftenreihe48).
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 Eine andere Literaturgeschichte
Titel
Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800
Untertitel
Eine andere Literaturgeschichte
Autoren
Christian Neuhuber
Stefanie Edler
Elisabeth Zehetner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20630-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
652
Schlagwörter
Germanistik, Dialektliteratur, Bairisch, Sprachwissenschaft, österreichische Dialektkunst
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800