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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 - Eine andere Literaturgeschichte
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Seite - 433 - in Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 - Eine andere Literaturgeschichte

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GELEGENHEITSPOESIE 433 1 Vozeyhmas,Wastl,das ikim vonEggenfelnherein! daMarckt,dieGmain,dasganzeGricht döthüensiall erfreun, dasdusowackadraufgstudirt, bistwornSanctBärthlmee, erwöhltdieheilligPriesterweyh undnötdieheiligEh. 2 DeinMueta freyddösDingäso– sieh!wiesdortaussaschaut, dancktGottdemüthig,denktdabey: „ ietzthatmeiSohnäBrauth, döbrauchtkainEssen,Trinkänöt“ . dasDing ligtmir imSinn; mein!werwirddanndöFrauwohlseyn? dieHimmelskönigin.57 1,2 Eggenfeln] Eggenfelden in Niederbayern, Heimatort des Primizianten 1,3 Gmain] Gemeinde 1,6 Sanct Bärthlmee] fälschlichfür ‚ Bartholomäer`,derGemeinschaftderBartholomitenAngehöriger(vgl.Hartmann) 2,2 aussa]heraus ZweiweiterewichtigeBrauchtumskomponentenwerdenindiesemPrimizliedangespro- chen:Zumeinenwirddie ‚ Primizbraut`vorgestellt,die inAnalogiezurBrautjungferden Primizianten indieKirchebegleitet.ZumanderenrücktdereigentlicheHöhepunktder Primizmesse ins Bild: der Primizsegen am Ende des liturgischen Teils, dem eine be- sondere Kraft zugesprochen wurde und der derart bei der ländlichen Bevölkerung sehr begehrtwar: 8 DöKräntzlbrautdöhofftaufdi; wansthabnsolstGlickundStern, äPfarräodägnädigHerr, möchtsideinKöchinwern unddiraufwarthenfrühundspath. waswilstdennhabnmehr? Iaber förchtundgläb fürgwis: ihrMueta lastsnöther. 9 D'Hofwirthin lastägrüessendi undhataufgebnmir, dusolstänheilignSeegenauch indd'Kuchl schicka ihr. Siehatmirgsaid,es seydaSegn fürdasFegfoiaguet. IhakainSack,kainRantzennöt; bitt: gibmirn inmeinHuet!58 8,1 Kräntzlbraut]Brautjungfer,hier:Primizbraut9,5 gsaid]gesagt Eines der gelungensten Beispiele für diese Liedgattung, Maurus Lindemayrs Grüeß di Gottmei liebäGfadä, istalsDuettzweierbäuerlicherWandereraufdemWegnachIschl gestaltet.DerszenischeEinstiegzeugtvonLindemayrsGespürfürdramatischwirksame Genrebilder: Ein ortsfremder Wanderer, der offenbar eine Pause eingelegt hat, um sich einPfeifchenzustopfen,hälteinenanihmVorbeieilendenan,umihmnachdemGrund des Tumults in Ischl zu befragen. Informationen werden ausgetauscht, die Labungen eingenommen und gemeinsam geht es weiter zur Messe, denn den Segen will man auf keinenFallversäumen: 57 Bayerische Staatsbibliothek, Cod. germ. 4402; zitiert nach: August Hartmann: Baumburger Dialektge- dichte. In: Oskar Brenner/August Hartmann (Hg.): Bayerns Mundarten. Beiträge zur Deutschen Sprach- undVolkskunde.Bd.2.München:Kaiser1895,S.305– 313,hier311. 58 Ebda.,S.312.
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 Eine andere Literaturgeschichte
Titel
Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800
Untertitel
Eine andere Literaturgeschichte
Autoren
Christian Neuhuber
Stefanie Edler
Elisabeth Zehetner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20630-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
652
Schlagwörter
Germanistik, Dialektliteratur, Bairisch, Sprachwissenschaft, österreichische Dialektkunst
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800