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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 - Eine andere Literaturgeschichte
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FREIZEITDICHTUNG 463 3 WannmeinSchatzwandernthut bleibInötda, wansaufnwassä fahrt, fahr I iehmnach fahrt syaufnwassä fahrIaufn land, IundmeintausendSchatz, kemänscho,kemänscho, kemänschozam, 4 DaßistdäHennäTanz, Bue,Bue,Bue,Bue, wernitkan, fangnitan, sue, sue, sue, sue, HennäTanzhy undHennätanzher, so liebtmisey lebtäkain söltänä,Bue,Bue,Bue, Bue,Bue,Bue,mehr.119 2,3 Bußl]Küsse3,9 kemänschozam]kommenschonzusammen4,8 söltänä,Bue] solcherBursche, Junge Neben diesen Tänzen für das Allgemeinvergnügen stehen Tanzformen, die bei feierli- chen Anlässen von Spezialisten aus verschiedenen Zünften aufgeführt wurden. Ein bis ins 19. Jahrhundert verbreitetes Brauchtum war der Schwerttanz, bei dem zur Musik von (üblicherweise) Flöte und Trommel kunstvolle Bewegungen mit Schwert oder De- genausgeführtwurden.DieWaffendientendabeials„ BindegliedvonMannzuMann“ , sodass sich eine Kette bildete, „ die sich verschlingt, entwirrt, ein- und ausdreht, ohne daßdieFassunggelöstwird“ 120. IndenkomplexerenAusformungendieses imsüddeut- schenRaumseitdemspäten15. JahrhundertbelegtenWaffentanzes tratzurchoreogra- phierten,musikalischunterstütztenBewegungnochdasdramatischeMomenthinzu, in dessenMittelpunktzumeisteinaufverschiedeneWeisemalträtierterTölpelsteht.121 Die in verschiedenen Überlieferungen (u.a. auch wieder aus Deutsch-Mokra) zu nden- den Handlungselemente des oft auch dialektal gehaltenen Spiels umfassen scheinbare Tötung und Wiederauferweckung, außerdem die scherzhafte Darstellung von Rasieren undZähneziehen.122 Im Nachlass von August Hartmann hat sich eine Spielfassung aus dem oberöster- reichischen Salzkammergut erhalten, die neben dem Text auch Abbildungen und drei Melodien für Piccolo öte („ Tympano Tambour accompagnirt nach Belieben“ 123) um- 119 StiftsbibliothekSt.Florian,XI577A,S.103– 105. 120 Richard Wolfram: Ein neugefundenes Schwerttanzmanuskript des 18. Jahrhunderts aus dem Salzkam- mergut. In: JahrbuchdesösterreichischenVolksliedwerkes32/33(1984),S.147– 166,hier147. 121 Zu den Schwerttänzen vgl. u.a. Kurt Meschke: Der Schwerttanz im germanischen Kulturkreis. Leipzig/ Berlin:Teubner1928.– RichardWolfram:SchwerttanzundMännerbund.Kassel:Bärenreiter1936– 1938. (3 Lieferungen) – Otto G. Schindler: Über Schwert- und Reiftänze in Wiener Neustadt. Ein Beitrag zu niederösterreichischen Volkskunde. In: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes 22 (1973), S.36– 39. – Gerlinde Haid: Schwerttanz. In: Rudolf Flotzinger (Hg.): Oesterreichisches Musiklexikon. Bd.5: Schwechat– Zyklus.Wien:Österr.AkademiederWissenschaften2006,S.2180f. 122 Vgl. Wolfram, Schwerttanzmanuskript, S.147, der auf die „ bemerkenswerte Einheitlichkeit“ der überlie- fertenSchwerttänzevomBöhmerwaldbisindieSteiermarkhinweist,denen„ einunddieselbeTextfassung zugrunde“ liege(ebda.,S.151,159,161ff). 123 Bayerische Staatsbibliothek, Nachlass August Hartmann, Supplement zur Kiste 20 (Beschreibung der in dem Salzkammergute ob der Enns, dann im Herzogthume Steyermark, üblichen National-Faschings- belustigung, oder des sogenannten Schwert-Tanzes), zitiert nach der Abbildung in Wolfram, Schwert- tanzmanuskript, S.149. Die Handschrift ist nicht datiert, wird von Wolfram aber auf Grundlage des Schriftbildes, der Abbildungen sowie einzelner inhaltlicher Elemente, etwa der „ Vertrautheit des Schrei- bers mit Figuren des Kontratanzes“ in die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert, jedenfalls „ keinesfalls jüngerals1800“ (ebda.,S.150).
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 Eine andere Literaturgeschichte
Titel
Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800
Untertitel
Eine andere Literaturgeschichte
Autoren
Christian Neuhuber
Stefanie Edler
Elisabeth Zehetner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20630-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
652
Schlagwörter
Germanistik, Dialektliteratur, Bairisch, Sprachwissenschaft, österreichische Dialektkunst
Kategorien
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800