Seite - VI - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

Vorwort. n dem Jahre 1834 veröffentlichte F. C. W e i d m a n n seine vortrefflichen Darstellungen aus dem steiermär- kischen Oberlande und in den Jahren 1840—1843 Georg Göth seine leider unvollendet gebliebene Topographie Steiermarks, erstere Arbeit ausgezeichnet durch warm und tief empfun- dene Naturschilderungen damals nahezu unbekannter Gegenden, letztere durch universelle Anlage und gründliche Durchführung. Beide Arbeiten ragen weit hinaus über ihre Zeit und werden für alle Zukunft in ihrer Art als Muster monographischer Darstellung dienen können. Das stille Alpenthal mit seinen dunklen Waldhängen und an den sonnseitigen Thalgeländen zerstreuten Höhen, den grünen Matten seiner Almen, im innersten Thalboden mit dem fröhlichen Treiben der Sennerinnen, die Sitten und Bräuche, die Sagen und Überlieferungen, Haus und Heim, Sang und Klang des Volkes fanden da ebenso sehr ihren sinnigen Beobachter und Erzähler, wie das alte Märktlein und Städtlein mit seinen Rechten und Freiheiten, seinen Gotteshäusern und Raths- und Bürgerstuben. Und so ergänzte sich die Schilderung zu einem an- schaulichen Bilde des Oberlandes. Beiden wackeren Schriftstellern war es gegönnt, unter dem Einflüsse und unter steter Anregung des erlauchten Freundes der Steiermark, Erzherzog Johanns, ihre Werke zu verfassen und ihm dieselben sodann widmen zu dürfen. Seither ist über ein halbes Jahrhundert ins Land gezogen, und das heißt nicht wenig in unserer raschlebigen Zeit. Schienenstränge durchziehen heute längs den vereinsamten Landstraßen die Alpenthäler,