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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Seite - 27 -
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Nahrung. — Löhne der Dienstleute. 27 Murgebietes wird sowohl mittags als abends zum Schlüsse noch kalte süße Milch mit Brot gegessen. An den höchsten Festtagen des Jahres, als am Christtage, Neujahrs- tage, heil. Dreikönigtage, Ostersonntage und Pfingstsonntage gibt es ein Mahl von fünf bis sechs Speisen mit Bier oder Wein, am Stefanitage, Faschingstage, Ostermontage und Pfingstmontage ein solches von vier bis fünf Speisen. Braten darf an diesen Tagen nicht fehlen. Braten kommt auch am Martinitage und in manchen Gegenden des Murthaies an einem Sonntage nach vollendeter Heuernte („Heugartrunk") vor. In der Weih- nachtszeit wird Kletzenbrot gebacken und an den Faschingstagen muss es Krapfen geben, zu Ostern Weihfleisch, Weihbrot und rothe Eier und zu Pfingsten das bestimmte Backwerk. Auch die „Brechelkrapfen" sind in manchen Gegenden gebräuchlich. Im Ennsthale kommt an den hohen Fest- tagen als Frühstück die „Branntweinsuppe" vor, und „Fleischkrapfen" gibt es im Bezirke Aussee und wohl auch da und dort im Ennsthale. Am Allerheiligenfeste sind die „Heiligenstritzel" gang und gäbe. Löhne der Dienstleute. Die Dienstbotenlöhne sind in den einzelnen Gegenden sehr ver- schieden. Am besten gestellt sind die Dienstboten wohl am Murboden, oder überhaupt im Murthale von Unzmarkt abwärts bis Krauhat. Man zählt dort Bauernhöfe mit vier Handknechten zu den großen, und diese kommen ziemlich oft vor. Mehr als vier Handknechte sind schon seltener. Bauernhöfe mit drei oder zwei Handknechten sind mittlere, dann mit einem Handknechte und einem schwächeren Knechte sind kleine. Die Anzahl der Mägde ist gewöhnlich dieselbe wie die der Knechte. Nach den erwähnten Kategorien sind auch die Löhne der Meier- knechte verschieden und schwanken hei den großen Bauernhöfen von 130 fl. bis 90 fl. mit drei Paar Störschuhen (ein Paar durchgenähte und zwei Paar grobgenähte, erstere per Paar mit 5 fl. an Wert, letztere mit 4 fl. 50 kr.), drei Hemden (ein reistenes und zwei rupfene, ein reistenes im Werte von 1 fl. 50 kr. und ein rupfenes im Werte von 80 kr. bis 1 fl.) Der „Ahlader" (Ableerer), das ist der zweite Knecht, ist dem Meier- knecht hei großen Bauernhöfen um 20 bis 30 fl., hei mittleren um 10 bis 15 fl. und bei kleineren um 5 bis 10 fl. an Lohn zurück, an Kleidern aber um ein Paar grobgenähte Schuhe und um ein rupfenes Hemd. Es hat nun aber ein Meierknecht hei einem mittleren Bauer 70 bis 80 fl. Lohn und bei einem kleineren 60 fl. Der „Dritte" bekommt hei großen Bauern 60 bis 75 fl. Lohn und Kleidung wie der Ahlader. Doch der „Vierte" hat bis zu 60 fl. und der „Fünfte" bis zu 55 fl. Lohn, mit den Kleiderhezügen wie der Ahlader. Bei großen und mittleren Bauern hat der Pferdeknecht 60 bis 80 fl. sammt Schuhen und Hemden, der Futterer 60 bis 70 fl. sammt Schuhen und Hemden, nebst Trinkgeld per 50 kr. von jedem Stück fremden
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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