Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Seite - 33 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 33 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

Bild der Seite - 33 -

Bild der Seite - 33 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

Text der Seite - 33 -

33 Das steirische Volkslied. der Berge „kraxeln". Besitzt ein Steirerlied keinen Jodler, so scheint es, als oh demselben etwas Besonderes fehle ; jedoch es gibt auch viele Steirerlieder ohne Jodler. Das heimatliche Lied entbehrt nie der Gemüths- innigkeit, kennzeichnet sich jedoch besonders durch seine aufjubelnde Frische und derbe Pointierung. Es ist ferner eine Eigenthümlichkeit des Steirer- liedes, dass dieselbe Melodie, die klagend und traurig als Lied erklingt, in schnellerem Rhythmus genommen, oft, ja meistentheils den einladendsten „Steirischen" zum Tanz gibt. Nur im Steirerliede findet man weiters noch die Balladenform, während z. B. das Kärntnerlied meist den Schnadahüpfl- ton hat; auch ist unser heimisches Lied deutschen Ursprungs, während das Kärntnerlied seinen slavischen Beiklang nie ganz verleugnen kann. In jedem „Steirischen" steckt aber auch ein Lied. Hören wir nur, was der Erretter und Wiedererwecker des heimischen Gesanges, Jakob Eduard Schmölz er, hievon in einem Briefe sagt: „Ich besitze durch Graf Meran 50 Original-Steirische, vom Erzherzog Johann gesammelt; in j edem dieser Tänze steckt ein Steirerlied. „Im Anfange war das Wort", heißt es in der Schrift, folglich das Lied des Menschen, nicht aber die Geigen, weil die Instrumentenmacher erst später auf die Welt kamen. Noch jetzt geschieht es auf dem Tanzboden, dass der Bursch sein „Schnadahüpfl" singt und die Geige es nachgeigt! — Ergo: zuerst der Steirersang, und dann erst die Steirertanzmusik!" Schmölzer war der Erretter des heimischen Liedes, das, wie alles Natürliche in unserer Zeit, schon sehr dem Untergange nahe war, er ist unserem Volksliede das geworden, was ein Silcher dem schwä- bischen Volksliede gewesen. Obwohl der edle Meister bereits in kühler Alpenerde ruht, wird doch in seinem Sinne jetzt weiter gearbeitet ; es seien Namen genannt, wie: Anton Ahs e n g e r, Franz Blümel, Josef Gauby, Dr. Josef Pommer, Victor Zack, welche auf diesem Gebiete bereits Ersprießliches und höchst Dankenswertes unserer Heimat geleistet haben. Eine nicht genug zu würdigende Gabe ward der Steiermark ferner mit Dr. Anton Werle's „Almrausch" (Almliada aus Steiermark; Graz 1884), beschieden. Um die Pflege des Steirerliedes hat sich auch der „Steirische Sänger- bund" (gegründet 1863), der vom Dachstein bis zum Bett der Sann seine Wachtposten aufgestellt hat und nahezu die ganze deutsche Sängerschaft der Steiermark geistig umschlungen hält, erhebliche Verdienste erworben. Mögen in der grünen Mark die herrlichen Lieder fort ertönen und weiter klingen, möge dem Sohne unserer schönen Heimat immerdar dieses kostbare Stammeskleinod gewahrt bleiben, nach den Worten der heimischen Dichterin Maria Kartsch: „Wer 's steirische G'wandl Not allezeit ehrt, Der is a sein Landl, Sein Hoamat not wert! Wer 's steirische G'sangl Und a Tanzl not liabt, Der bleibt a dreidoppelter Narr Bis er stirbt!" Kr auss, Die eherne Mark. 3
zurück zum  Buch Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1"
Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die eherne Mark