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72 Eisenbergtiau und Hammerwesen.
Es folgte nun eine Oberkammergrafenamts-Administration, erst durch den
Bergrath Erhard Michael Fichtel, dann durch Franz Josef Edlen von
Kofflern, Sohn des vorgenannten Oberkammergrafen, bis hierauf Franz
Fre iherr v o n H a l l e g zum Oberkammergrafen ernannt wurde. Während
Hallegs Amtierung war der Hauptgewerkschaft der Hofcommissär Bartholomä
Edler von Hechengarten zugewiesen und wurde nach Vollendung der Com-
mission in Eisenerz ein eigenes Amt „Innerberg" errichtet und von dem
Amtmanne Franz Schot te l mit dem Sitze im sogenannten Buchhalter-
hause (gegenwärtig Forsthaus) dirigiert. Dieses Amt war gleichsam eine
Mittelbehörde ; es wurden ihm alle hauptgewerkschaftlichen Angelegenheiten
vorgelegt und von demselben erst einbegleitet dem Oberkammeramte über-
reicht, sodann von ihm wieder die herabgelangten Erledigungen und Auf-
träge den drei hauptgewerkschaftlichen Stellen mitgetheilt. Die Dauer
dieses Mittelamtes war nur eine kurze. Freiherr vou Haileg resignierte im
J. 1770, worauf ihm Graf Dismas Franz von Dietrichstein, und zwar
in der erhöhten Würde eines Oberstkammergrafen folgte, der dann
nach Aufhebung dieser Stelle im J. 1783 als Gubernialrath nach Graz
übersetzt wurde. Bis zum 7. September 1810 verwaltete sich die Haupt-
gewerkschaft selbst und unterstand in Bergcamerai-, berggerichtlichen
und Frohnangelegenheiten einem eigenen Bergger i chte , das im
J. 1783 in E isenerz errichtet, 1785 nach Vordernberg und
1807 nach Leoben übersetzt wurde. In diesem letztgenannten Jahre
wurde unter der Hofkammer im Münz- und Bergwesen zuerst eine provi-
sorische Administration in Eisenerz aufgestellt, welcher der k. k. Hof-
buchhaltungsrechnungsrath Benecker, dann der k. k. Idrianer Ober-
amtsdirector Emanuel Graf von Schärfenberg und zuletzt der Idrianer
Oberamtsrath Josef Fortunat Sybold vorstanden. Zu Ende des J. 1810
wurde sodann wieder ein Oberkammergrafenamt aufgestellt uud zu dieser
Würde zugleich mit dem Titel und Rang eines k. k. Gubernialrathes
Emanuel Graf von Scharfenberg erhoben, welchem im J. 1814 der
auch später noch als Referent bei der Hofkammer im Münz- und Berg-
wesen um die Hauptgewerkschaft hochverdiente k. k. Hofrath und Stefans-
ordensritter Franz Ferd inand Fre iherr von Spii ier folgte. Nach
dessen bald darauf (1815) erfolgendem Abgange von Eisenerz standen
als Directoren der Hauptgewerkschaft vor: der bis dahin als erster Berg-
rath in Eisenerz angestellt gewesene Josef Fortunat Sybold mit dem Rang
und Titel eines Gubernialrathes, vom J. 1836 an bis 1848 der k. k. Hof-
secretär Franz Ritter von Ferro , hierauf der k. k. Oberbergrath Franz
Leithe, beide gleichfalls mit der Gubernialrathswürde, vom J. 1848 bis
1854, schließlich der Haller Oberbergrath Josef Stadler.
Am 1. October 1868 übernahm sodann die „K. lc. priv. Actien-
gesellschaft der Innerberger Hauptgewerkschaft" den ganzen
Complex, nämlich die Berg- und Hüttenwerke in Eisenerz- und Hieflau,
mitsammt dazugehörigem Grundbesitz, die Hammerwerke Alteumarkt, Don-
nersbach, Golling und die Factorei in Leoben, außer diesen Antheilen
erwarb aber die genannte Actiengesellschaft auch die übrigen Eisenwerke
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918