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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
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76 Eisenbergtiau und Hammerwesen. Josef Schwarzenberg, im Familienbesitze seit 1787, Nr. 14 Franz Mayr Freiherr v. Meinhof, seit 1889) nachstehende Abmachungen getroffen wurden : 1. Der Betrieh des Bergbaues auf dem Erzberge (Vordernherger und Eisenerzer Antheil) wird vom 1. Jänner 1890 durch die Österreichisch- alpine Montangesellschaft geführt, so dass der Betrieb auf dem ganzen Erzberge ein einheitlicher wird. Hiedurch ist mit Bestimmtheit eine Ver- billigung der Gestehungskosten zu erwarten, umsomehr, als die Österr.- alpine Montangesellschaft einen Theil ihrer Tagbauerze gegen Bezahlung eines Gruhenzinses den Vordernbergern im Interesse einer billigeren Erbauung gegenüber den theueren Gruhenerzen zur Verfügung stellt. 2. Die am steirischen Erzberge alljährlich zu gewinnende und zur Verhüttung gelangende Erzmenge wird derart aufgetheilt, dass auf die Alpine Montangesellschaft (in Vordernberg und Eisenerz) 86 Percent und auf die übrigen Radwerke 14 Percent entfallen. 3. Die Beschaffung der Holzkohle und Coaks für beide contrahierenden Theile erfolgt durch ein gemeinschaftliches Organ. 4. Die Verwendung des von den einzelnen Radwerken erblasenen Roheisens erfolgt durch die Österr.-alpine Montangesellschaft mit Zugrunde- legung des Jaliresdurchschnittspreises für Raffinat (Staheisen). 5. Letztere Bestimmung gilt für zehn Jahre, die übrigen für 25 Jahre. In dieser Periode der Centralisierung des ganzen Erzhergahhaues und des Betriebes der wichtigsten Vordernherger Radgewerke in den Händen der Alpinen Montangesellschaft vollzog sich eine einschneidende Reorganisation der Commnnitätsverhältnisse, indem die Communität in der Zeit von 1888 bis 31. Mai 1889 nahezu ihren ganzen über 13 Gerichtsbezirke vertheilten gemeinsamen Grundbesitz im Flächenmaße von 67.215 Joch um 3,239.489 fl. verkaufte, wodurch sich der Wert eines Radwerkes, welcher in den ersten siebziger Jahren des Jahrhunderts noch mit 800.000 fl., in der Mitte der achtziger Jahre aher nur mehr mit 400.000 fl., und der- zeit vielleicht kaum noch mit 250.000 fl. angenommen werden kann, außer- ordentlich verminderte, und die Alpine Montangesellschaft das den Rad- gewerken Nr. 2, 3, 5, 7, 9 und 13 gebührende Erzquantum, statt in den sechs Hochöfen, nur mehr in zwei Hochöfen, und zwar in jenen der Rad- werke Nr. 2 und 3 schmilzt, und erzeugte dieselbe nur in diesen beiden Öfen die noch nicht dagewesene Menge von 400.000 q. In gleicher Weise verkaufte auch die Alpine Montangesellschaft nahezu den ganzen, in Jahr- hunderten erworbenen Besitz der Innerberger Hauptgewerkschaft, und zwar insbesondere Grundcomplexe um 1,027.000 fl. an den kaiserlichen Familien- fond und einen Complex von circa 45.000 Joch am 1,360.000 fl. an das Land Steiermark. So machte sich auch hier in dem uralten Betriebe der größten Eisenstätten der Steiermark, in Vordernberg und Eisenerz, der Wogenschlag der neuen Zeit in ungewohnter Weise fühlbar, Jahrhunderte hindurch unverändert gebliebene Betriebsverhältnisse durch landesfürstliche Privilegien und Satzungen in engen, aber sorgfältig geregelten Banden gehalten, erfuhren in wenigen Decennien in der Zeit der Dampfkraft eine
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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