Seite - 91 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Bild der Seite - 91 -
Text der Seite - 91 -
Obersteinseher Eisenadel. 91
obersteirischen Hauses), Mert I. (Stammvater des blĂĽhenden untersteirischen
Hauses) und Jacob I. erhielten ddto. Graz, 14. October 1582 von Erz-
herzog Karl eine Adelsrenovation unter gleichzeitiger Wappenänderung und
Verleihung der „rothen Wachsfreibeit".
Von denselben hatte Andrä bereits 1567 von Wolf Wiener (Stadt
Steyr'schen Geschlechtes) das Radwerk Nr. 13 zu Vordernberg, sowie
den Schallautzerhof (das spätere Kapnzinerkloster) zu Leoben von Hans
Gabelkhouér in seinen Besitz gebracht, worauf er am 27. Juli desselben
Jahres das BĂĽrgerrecht zu Leoben und 1573 das Eisenverlagsrecht in
der genannten Stadt erlangte. Da er vorher schon mehrere Hämmer erkauft
hatte, gehörte er somit allen „drei Eisengliedern" an. Durch letzteren
Umstand traten die Leutzendorffer in den Kreis der fĂĽhrenden Geschlechter
des steirischen Hammeradels, unter welchem sie sich bis zum Beginne
des 18. Jahrhunderts erhielten. 1579 verkaufte Andrä diesen ganzen
Besitz an seinen jĂĽngeren Bruder Sigmund I. und zog auf seine GĂĽter
„im Lande". Er hinterließ (1596) aus seiner Ehe mit Pandasilla Hertten-
felserin zwei Töchter.
Jacob I. war Schrannenprocurator zu Graz und musste, da er —
wie die ganze Familie — hart lutherisch war, der Religion willen das
Land verlassen. Er begab sich nach Stadt Steyr unter dem Schutz der
damals noch mächtigen Freiherrn Hofmann von Grünbüchel, starb aber
nebst seiner Gemahlin und zwei Kindern daselbst schon 1601 an der
„Infection". Seine Nachkommenschaft erhielt sich noch einige Zeit in Steyr
— jedoch in dürftigen Verhältnissen.
Sigmund I. ĂĽbernahm wie gesagt 1579 die Werke seines Bruders und
ist als der eigentliche GrĂĽnder der zu hohem Ansehen gelangten Gewerken-
familie v. Leutzendorff zu betrachten. Er saĂź seit 1584 im Rathe und
war durch 29 Jahre (1595 —1624) Bürgermeister zu Leoben und Mar-
schall der Städte und Märkte in Steier (d. h. deren Vertreter im Land-
tage — ein damals wenig beneidenswertes Amt!). Dessen Söhne aus der
Ehe mit Sophie Ruessin, nämlich Wolf, Hans, Sigmund II., Mert II.,
Christof und Jacob II. erhielten mit Diplom ddto. Wien 12. November
1629 von Kaiser Ferdinand II. das Recht, im römischen Reich freie Land-
and Lehengüter zu besitzen, sich „davon oder dazu", sowie auch „von
Leutzendorff" zu nennen. Von diesen hatten Wolf 1. März 1624, Sigmund
2- März 1630 und Mert und Jahob 1633 kaiserliche Dienst- und „Salva
guardia"-Brieie erhalten. In allen diesen Diplomen werden nebst den
langjährigen Kriegsdiensten ihres Vaters Sigmund des älteren, sowie des
Wolf, Hans und Sigmund gegen den Erbfeind und andere Gegner des
Hauses Ă–sterreich deren hervorragende Verdienste um das kaiserliche
Kammergut in den Eisenwurzen und der erfolgreiche Betrieb von Rad-
and Hammerwerken hervorgehoben. Hans und Mert II. sind wieder die
GrĂĽnder eigener Linien.
Hans von Leutzendorff, der nebst den Vordernberger Radwerken
Kr. 7 (1615 — 1645) und Nr. 14 (1610 — 1642) das Büchsengut, Hämmer
za Aflenz und Zellthal, sowie das Freigut „Lebenhube" (heute Löwenhof)
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918