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95 Obersteirisclier Eiseiiadel.
Judenburger Werke erwarb. Franz Mayr erweiterte nun immer mehr den
Eisenwerkscomplex in Donawitz, welcher sich bald zu einer Eisenwerk-
stätte entwickelte, wie bisher Steiermark noch keine auch nur in ähnlichem
Maßstabe besaß. Um 1850 führte Mayr den Cement und Glühstahl und
1851 zuerst die Dampfkraft zum Betriebe des Walzwerkes ein und 1853
erbaute er neu die Donawitzer Theodorahütte. Es folgten die Aufstellung
von Dampfhämmern, Treppenrösten bei den Ofenanlagen, weiters von
Siemensöfen, dann von Ziegel- und Kalköfen, Einrichtung einer mecha-
nischen Werkstätte etc. — Im J. 1855 wurde der Gösserhammer, 1857
das Blechwalzwerk in der Gmeingrube, der Hammer in St. Peter, der
Töllerlhammer hei Leoben und der Höllhammer bei Bruck dazu erworben;
dazu 1862 zwei weitere Antheile des Seegrabner Kohlenbergbaues. Im
J. 1872 gieng der ganze Werksbesitz an die damals bestandene k. k. priv.
Innerberger Hauptgewerkschaft über.
Die außerordentlichen Verdienste Franz Mayrs um die Hebung der
steiermärkischen und damit der österreichischen Eisenindustrie, welche er
gegenüber der damals alles erdrückenden englischen Concurrenz nicht nur
lebensfähig, sondern sogar siegreich zu gestalten wusste, sowie seine Opfer-
willigkeit im Kriegsjahre 1859 fanden von Seite des Staates die gerechte
Würdigung durch Erhebung des Franz Mayr mit Allerhöchster Entschließung
vom 4. December 1859 in den österreichischen Adelsstand mit dem Prä-
dicate „Edler von Meinhof" (Diplomsdatum Wien 21. Jänner 1861),
welcher Adel auf Grund der Allerhöchsten Entschließung vom 25. Sep-
tember 1862 auf die Brüder Karl und Rudolf Mayr, Eisenwerksbesitzer
in Steiermark und Kärnten, übertragen wurde.
Franz Mayr Edler von Meinhof wurde weiters auch 1867 in das
Herrenhaus berufen und 1872 durch Verleihung des Comthurkreuzes des
Franz Josefsordens, sowie des österreichischen Freiherrnstandes mit Aller-
höchster Entschließung vom 6. December 1872 (Diplom vom 18. Fe-
bruar 1873) besonders ausgezeichnet. Im J. 1860 wurde auch Franz
Mayr in den verstärkten Reichsrath entsandt. Franz Mayr, welcher sieh
eiu großes Vermögen erworben hatte, setzte sich in Steiermark ein Denkmal
durch Gründung und BestiftuDg der Landessiechenanstalt zu Ehrnau
und Erbauung eines Kinderasy ls zu Leoben, sowie durch zahl-
reiche andere Wohlthätigkeitsacte. Er starb, von Arm und Reich tief be-
trauert, am 28. December 1889 und hinterließ zwei Kinder, den Sohn
Franz Freiherrn von Meinhof und eine Tochter, Theodora, verheiratet an
Graf Adalbert Kottulinsky.
63. Mätz (nun Freiherren v. Spiegelfeld). Johann und Christof Mätz,
ersterer Erzherzog Karls Hofdiener, letzterer Soldat, erlangten vom Erz-
herzoge, Graz 29. November 1583 einen Wappenbrief. Des Letzteren Söhne,
Hans, Salzamtsverweser in Aussee, und Nicolaus, k. k. Hof-Pfenningmeister,
erhielten am 15. Mai 1620, bezw. 30. September 1626 den Adel. Ersterer
wurde kaiserlicher Rath, Amtmann in Vordernberg und Waldmeister
in Steyr (1638—1643 nachweisbar). Hans heiratete Magdalena v. Saupach
auf Spiegelfeld (die Saupach erhielten einen Wappenbrief ddto. 19. De-
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918