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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Seite - 107 -
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Obereteirischer Bisenadel. 107 in den spanischen Profinzen vnd khan seine Sprachen Wollisch/ Französchiß/ Spänisch/ Ladeinisch vnd seine dei(t)sche Sprach. Gott göbe ihm Glickh vnd Sögen/ amben. Den 28. Juny 1688. Jahr ist vnser lieber Herr Vater in die Walchen geräst und hatt daß Fiederiell- sietten (Vitriolsieden) angricht. Den 17. Sebdember 1688. Jahr wie ich vnd derHanß Jossef vnd die Stanzi auf Graz auf demKhierdag geräst/ liab 1000 fi. Khierdaggelt gehabt/ hab vmb 300 fl. Silbergeschmeit khaufft vnd auch andere schene Sachen/ solliches meinen Khi(n)dern zu einer Gedecbtnuß und Freit/ wan sie nach meiner waß Sehens wern finden. Die Sensenhämmer beginnen erst zur Maximilian'schen Zeit um 1500 aufzutauchen (1503, am 6. April, gestattete Kaiser Maximilian den Brucker Bürgern, Messer- und Sensenschmieden zu errichten) und haben sich deren circa 20 noch bis heute erhalten, weil sie der Fabriksindustrie mit ihren centralisierenden Bestrebungen unzugänglich waren, und zwar darum, weil hier Maschinen nicht anwendbar sind, da jede Sense einzeln mit der Hand erzeugt werden muss. Seit Einführung der Gewerbefreiheit hat aber auch der Sensenhammer seine frühere Bedeutung eingebüßt. Welchen Wert aber ein Sensenhammer im 18. Jahrhundert hatte, geht ans den Kaufverträgen hervor, von welchen u. a. einer von 1742 meldete, dass der Hammer der Maria Josepha Freyn v. Pfefferhoven zu Möder- brugg um 28.000 fl. an die Gewerkenfamilie Stegmüller verkauft wurde, dies geschah zu einer Zeit, wo der Wert des Geldes ein fünf- bis sechsfach höherer wie der heutige war. Aber erst Ende des 17. Jahrhunderts, wo die berühmte oberösterreichische Sensenindustrie ihre Hämmer näher der Eisenquelle, dem Erzberge, nach Steiermark zu verlegen begann, erlangte der steirische Sensenhammer seine volle Bedeutung und seit dieser Zeit datiert der Weltruf der steirischen Sensenindustrie. Jeder Hammer hatte sein Zeichen, welches allen Erzeugnissen eingeprägt wurde und welches Bürgschaft für die Güte der Ware bieten musste. Die höchste Blüte hatte die Eisenindustrie wohl vom 16. bis 18. Jahrhundert erreicht. Von da an begannen sich die alten Satzungen, in welche Kaiser Josef II. die erste Bresche schoss, zu überleben. Der Fortschritt im allgemeinen, die Einführung der Gewerbefreiheit einerseits, das fortgesetzte Wohlleben der Gewerke bei geänderten Zeitverhältnissen, der geistige Stillstand und die fremde Concurrenz andererseits, und nicht am wenigsten das Recht des Stärkeren hat seit den letzten 20 Jahren ein Werk nach dem anderen in die Hand der Actiengesellschaften ge- trieben oder als lebensunfähig dem Ruine zugeführt, und bei zahlreichen einst blühenden Werken erinnern nur noch die auf den Dächern und zerfallenen Schloten sprossenden Bäume, wie lange es her ist, dass dort noch reichlich Ducaten gehämmert wurden.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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