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119 Gebirge Ober6teiermarks.
Zwischen der Gleinalpe und dem nun folgenden Zug der Hoch-
alpe — auch Brucker Alpen genannt — führt eine fahrbare Ver-
bindung „der Diebs weg" von Göss bei Leohen durch den Großgöss-
graben über den Sattel zum „Wirt auf der Höhe" (Almvvirt),
1178 m, durch den Gamsgraben ins Murthal nächst Frolinleiten. Der
höchste Punkt der Hochalpe ist die gleichnamige Pyramide mit 1643 m.
Bedeutende Seitenrücken sind die Mugel, 1632 m, gegen das Murthal,
und der im Obertheil flache Rücken: Hochanger n. der Hochalpe. Der
„Eisenpass" , 1195 m, verbindet den kleinen Gössgrahen mit dem Mur-
thal bei Zlatten.
Diesen Zug der steirischen Centralalpen durchbricht nun nach S. die
Mur und es setzt sich derselbe längs der Mürz unter dem Namen Fisch-
bacher Alpen in nö. Richtung fort. Sie bilden die Wasserscheide zwischen
der Mürz, hezw. Mur und der Feistritz, sind durch tiefe Thaleinschnitte
in mehrere durch Sättel miteinander verbundene Gruppen getheilt und
treten an markanten Höhen hervor: Das Rennfeld, 1630 m, der Scliwarz-
kogel, 1449 m, Aibel, 1400 m, Feichtkogel; mit diesem Gebiet hängt s.
mittelst des Sattels „auf dem S t r a ß e c k" die T e ich a 1 p e mit dem
Hochlantsch, 1722 m, ein Gehirgsstock mit plateauförmigem Charakter
und aus kalkigem Gestein bestehend, zusammen. Weiter u. folgt die Sonn-
bergalpe, 1490m, der Teufelsstein, 1499 m, die Pretulalpe, 1656 m, endlich
die höchste Erhebung der Fischbacher Alpen: das Stuhleck mit 1783 m.
Drei Straßenzüge übersetzen die Fischbacher Alpen. Das Murthal ver-
bindet eine Straße, von Mauthstadt abzweigend, den Sattel „Auf dem
Straßeck", 1170 m, übersetzend, mit dem Feistritzthal hei Birkfeld, während
zwei andere Straßenzüge in einer Höhe von 1100m die Wasserscheide
überqueren und das Mürzthal mit dem Feistritzthal verbinden. Die nun
anschließende Gruppe der be iden Pfaf fen (Großer Pfaff, 1519m),
verbindet die Fischbacher Alpen einerseits mit dem n. Semmeringstock,
andererseits mit der östlichsten, größeren Erhebungsmasse des steirischen
Urgebirges, dem Wechse l , 1738 m. Sowohl über den Sattel zwischen
Stuhleck und Kleinem Pfaffen, als auch über jenen zwischen Großem Pfaffen
und Wechsel führen gut fahrbare Verbindungen. Erstere verbindet das
Fröschnitzthal, letztere das Trattenbachthal mit dem Feistritzthal.
Die oberwälinte Verbindung der Pfaffengruppe mit dem Semmering-
stock, u. zw. durch einen n. Ausläufer des Großen Pfaffen (Dürr-Riegel,
1426 IM), einerseits und dem Pinkenkogel, 1291 m, des eigentlichen
Semmeringstockes andererseits, geschieht durch den 980 m hohen S e m-
meringsatte l .
Von einer doppelgeleisigen Balm und einer Reichsstraße
übersetzt, bildet diese uralte Verkehrslinie die wichtigste
transversale Passage in den obersteirischen Alpen. Der an der
Landesgrenze liegende Pass markiert gleichzeitig die nö. Erstreckung der
Urgebirgsformation in unseren Alpen und in orograpliischer Beziehung ist
er das eigentliche Bindeglied zwischen dem n. und s. Hauptzug der Central-
alpen unseres Kronlandes.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918