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138 "Wien - Semmering - Bruck (- Graz). 138
große Curve macht, r. gegen NW. kurze Zeit ein prächtiger Blick auf
die Kalkmauern des Hochschwabzuges. Die weitere, lange, ziemlich ein-
förmige Strecke bis Frohnleiten, wird erst gegen Ende am Eingange des
Gamsgrabens durch den Blick auf Schloss Weyer belebt. Die Bahn umzieht
nun in großem Bogen den hoch über den Fluthen der Mur sich aufbauenden
großen Markt Frohnleiten und erreicht gegenüber dem Orte die reizend
mit Schlingrosen und Teppichpflanzen geschmückte Stat ion Frohn-
leiten, bekannte Kaltwasserheilanstalt.
Auf der Weiterfahrt erblickt man 1. auf einer bewaldeten Hügelkuppe
die malerische Ruine Pfannberg, r„ von alten Parkanlagen umsäumt,
Schloss Neu-Pfannberg. Bald fällt auch der Blick auf die romantische Burg
Rabenste in , auf schmaler, kühn gegen das Murthal ausspringender
Felsenzunge thronend.
Nun beginnt sich das Thal jäh zu engen, schroffe Felsenmauern
steigen empor und bald finden Bahn und Straße nebeneinander nicht
mehr Raum. Bei dieser Stelle tritt nun die Bahn in das großartigste
Bauobject dieser Trace, der Badlwand, einem riesigen, 364 m langen
Gewölbe, welches sich gegen die Mur in 35 Bogen von je 7-6 m Breite
und 11-7 m Länge öffnet, 1. aber an die Felsenwand lehnt, und dessen
Decke der darüber hinziehenden Reichsstraße als Fundament dient. Nach
Austritt aus der Badlwand öffnet sich das von senkrecht abstürzenden,
mächtigen Felsenwänden mit vielen Höhlenbildungen umspannte Thal, an
dessen Ostseite der Markt Peggau liegt.
Stat ion Peggau. Links Markt mit vielen schlossartigen Villen,
r. Deutsch-Feistritz mit Hammerwerken, malerisch überragt von der auf
waldigem Hügel thronenden Pfarrkirche St. Martin. Hier Ausgang des Übel-
bachthales mit dem geselligen Markte Übelbach. Aufstieg zur Gleinalpe.
Unmittelbar nach der Station tritt 1. aus dem Waldesdunkel die Ruine
Peggau heraus, und es erreicht die Bahn wenige Minuten später die
S ta t i on Stübing. Rechts prächtiges Schloss in euglisck-gothischem
Stile, in altem Fichtenwald versenkt. Die Bahn fährt nun meist auf Stütz-
mauern knapp an der westlichen Berglehne hin und tritt zuletzt bei der
Stat i on Gratwein in eine überwältigend schöne, ringsum von
waldigen Höhen umschlossene, große Thalweitung. Station Gratwein, r.
erhöht der alte Markt am Eingange des zu dem alten Cistercienserstifte
Rein ( % St.) führenden Thaies. Links, jenseits der Mur die großen
Bauten der Papierfabrik Leykam-Josefsthal, davon r. am Waldessaume das
schmucke Pfarrdorf St. Stephan, weit überragt von den dunklen Wäldern
der steilen Abfälle des Schöckelzuges, im Süden, über die Wipfel prächtiger
Fichten und Tannen aufragend, auf stattlicher Höhe, die zierliche gothische
Kirche Straßengel mit schlankem, durchbrochenem Thurmhelm. Die Bahn
durcheilt die Thalweitung und erreicht in wenigen Minuten die
Stat ion J u d e n d o r f . Frequentiertester Ausflugsort der Grazer
mit vielen großen Restaurationen und zierlichen, in die Waldhänge Straß-
engels sich hinziehenden Villen. Links die großen Öfen und Werkstätten
der Cementfabrik Priebsch.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918