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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Seite - 175 -
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Kiiidberg. 175 Volksschule , 5classig, Gründungszeit unbekannt, erste urkundliche Er- wähnung eines Lehrers 1666. Vereinswesen: Gesangs-V. -Filiale des Mürzthaler Sängerbundes, g. 1857 vom heimischen Componisten J. E. Schmölzer und Sitz der Bundesleitung, Lese-V., g. 1884. Freiwillige Feuerwehr, g. 1869, Gemeindesparcasse, g. 1873. Bürgerliche Schießstätte, schon 1580 nachweisbar, Veteranen-V., g. 1876. Ortsgruppe des deutschen Schul-V., g. 1881. Filiale der steiermärkischen Landwirtsohaftsgesell- schaft, neu g. 1871. Bicycleclub, g. 1888. Jah rmärkte , Er innerungs fes te , Volksspie le : Jahrmärkte am 23. April und 6. November. Interessantes Waldberainungsfest am Fuchseck alle 3 J. zu Pfingsten. Von Zeit zu Zeit werden auch von der ländlichen Bevölkerung das Paradeisspiel und das Schäferspiel aufgeführt. Handschriftliche Texte dieser alten Volksspiele besitzt Hans Wolfbauer, ein wackerer Förderer der alten Sitten und Bräuche. Industrie: 1. Sensenwerk, vorm. Trauzl : 120 Arbeiter, erzeugt jährlich ca. 360.000 Sensen und 40.000 Strohmesser. Absatzgebiet: Österreich, Russland, Orient, Deutschland. Wassermenge von 160 Pferdekräfte, verwertet durch 12 Wasserräder und 2 Turbinen; 13 Hämmer im Betriebe, 21 Hilfsmaschinen, 2 Dynamomaschinen, 1 zur Vernicklung, 1 zur elektrischen Beleuchtung verwendet. Eigene Krankencasse, eigene Feuerwehr, eigener Consum. 2. Sensenwerk Schmölzer: 50 Arbeiter, erzeugt jährlich 210.000 Sensen von Normallänge (90 cm) mit einem Gewichte von 126.000 hj. Motoren: 12 unterschlächtige Wasserräder, 1 Turbine. Absatzgebiet: Russland, Ungarn und Galizien. 3. Sensenwerk Fürst : 30—35 Arbeiter, erzengt jährlich 120.000 Sensen, durch Wasserkraft betrieben, enthält 11 Motoren, welche 7 Schwunghämmer, 1 Gebläse, 1 Schleiferei und 2 Poliermaschinen in Betrieb setzen. Absatzgebiet: Russland (einschließlich Sibirien) und die Länder der ungarischen Krone. 4. Brauerei Wolfbauer mit mittlerem Betriebe. 5. Sodawasserfabrication des Herrn F. Schwarz. Kindberg , auf 576 m Sh., großer, lebhafter und industriereicher Markt mit 1563 E. iu 128 H., an der Mürz, Eisenbahnstation, einbezogen in den Eilzugsverkehr der Südbahn, ist der Sitz eines k. k. Bezirksgerichtes sammt Steueramt, der Bezirksvertretnng, einer Gemeindesparcasse und zweier Doctoren der Medicin. Auch eine Apotheke ist vorhanden. Vom hochgelegenen Bahnhof am 1. Ufer der Mürz führt eine schöne Lindenallee zur Mürzbrücke und Reichsstraße, welche den ausgedehnten Markt durchzieht. Denselben zieren viele alterthümliche Häuser mit aus- springenden Erkerhauten und Lugfenstern, sowie prächtige Schmiedearbeiten an den Schildträgern, das Rathhaus mit Uhrthurm, und insbesonders das schöne Schmölzerdenkmal mit Brunnen. Von Interesse ist auch ein uraltes Haus mit weitausspringendem Dache, mit der Inschrift: „erbauet im J. 1337". Ö. der Marktstraße, durch ein Seitengässchen mit ihr verbunden, liegen die Pfarrkirche und das neue schöne Schulhaus. Ein noch bestehender, mit Schießlucken versehener Thorthurm erinnert an die einst hier bestandenen Befestigungen. Die ursprünglich gothische Kirche wurde 1773 —1775 durch den Landesbaumeister Graf Anton Inzaghy im schlimmsten Zopfstile gänzlich umgebaut, so dass nur mehr der wahrscheinlich 1478 erbaute Thurm an der SW.-Seite der Kirche, in seinem unteren Theile, und ein Portal au den alten Kirchenbau erinnern. An dem Thurme riesiges, gothisches Christoph- Votivgemälde. Die Gewölbe der Kirche wurden 1854—1856 von dem Tiroler Bildhauer und Maler Josef Veiter mit Fresken geschmückt, die trotz mancher Mängel in den Körperverhältnissen, große Beachtung ver-
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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