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198 Kapfenberg. — Bruck.
schwarzer Farbe, vielfach mit Schiefer untersetzt. Die größte Mächtigkeit
des Flötzes ist 5 — 6 m. Die sehr gute Kohle eignet sich besonders für die
Siemens'schen Gasöfen. Bis vor wenigen Jahren wurde als Nebenproduct
aus dem Kohlenschiefer Alaun erzeugt und belief sich pro 1870 die jetzt
aufgelassene Alaunerzeugung auf 1935 Ctr.
Von größtem Interesse sind die in der auf dem Flötz lagernden
Tlionschichte befindlichen fossilen Pflanzenahdrücke, die nach Dr. lingers
und Professor v. Ettingshausen'scher Aussprache vielleicht in keinem Orte
der Welt schöner und reichhaltiger gefunden werden. Die schönsten dieser
Abdrücke befinden sich nebst einigen riesigen Alaunkrystallen in einem in
der Hausflur des Werkshauses befindlichen Glaskasten und werden gegen
Meldung beim Oberhutmann stets bereitwilligst gezeigt.
Von Parschlug führt der blaumarkierte Weg am Gasthause der Frau
Glitzner vorüber als Fahrweg über den Temmerer Boden zur Zöbererliöhe,
1487 m, mit sehr lohnender Aussicht auf den Hochschwabzug, bis zur Zeller
Staritze. Verfolgt man von Kapfenberg, ohne nach Parschlug r. einzu-
biegen, den Grabenweg (Pöneggrahen) weiter (vom Wegweiser „Parschlug-
Pönegg" nächst dem alten Berghause 1.), so erreicht mau in 5/4 St. das
Kaisereck mit Hube des Herrn Bernauer. Von hier führt der Fahrweg
über die Totzenalm durch den Schwarzhammerwald nach Palbersdorf in
1 St. oder 1. durch den Hammerwald nach Thörl (Steig).
Auf den Floining (siehe Tragössthal). Erster Aufstieg: Auf der
Aflenzerstraße circa 25 Min. fort, dann 1. durch den Leingraben auf die
Kammhöhe und auf dieser fort bis zum Prantnerbauer, oder noch 15 Min.
weiter auf der Straße und sodann 1. durch den Rettengraben, gleichfalls
zum Prantnerbauer. Von hier nun r. um den kleinen Floining herum zu
den am Schlüsse des Floininggrabens liegenden Floininghütten und nw. über
Matten zum Gipfel, 3V2 St. Zweiter Aufstieg: Etwas weiter und länger
auf der Straße bleibend. — Von Kapfenberg in circa 1J/2 St. bis zur
Häusergruppe Einöd und von hier heim vulgo Jägerwirt 1. in den Floining-
graben auf roth markiertem Wege und durch denselben an einer Kohlstätte
vorbei zu den Floininghütten und weiter auf den Gipfel. Abstiege in das
Tragössthal, siehe Tragöss.
Bruck a. d. Mur.
G.: Gute Balinrestauration, Wintersteiners Hotel neben dem Bahn-
hofe, mit allem modernen Comfort eingerichtet, vorzügliche Restauration mit
Sitzgarten; Hotel Wenzel, „zum Adler", hübsche Z., sehr gute Restauration ;
Barbolanis G. „zum Löwen" (T o u r i s t e n 1 o c a 1) und Scherrs G. „zum
Lamm", beide Mittergasse, von bürgerlichen Passagieren besucht, Logis und
Küche sehr gut. Restaurationen: Zehrer vormals Friedl (Fleischhauer),
gute Küche ; Löschnigg und P r a w i t z a , alle am Platze. Weinhaus:
Pichler, Wienergasse, echte österreichische und steirische Weine. Schöner Sitz-
garten heim Oberbräuer, Leolmergasse, Bier, kalte Küche; nur Nachmittags ge-
öffnet. Kaffeehäuser: Köthe mit Veranda und Sitzgarten, „Stadt Wien",
Raith, Sabathi, hübsche Locale und gute Billards.
Fahrgele ge nli ei te n : Bei Pichler, Smrczek, Gruher, Wenzel. Post:
Täglich um 6'/s und 11 >/t Uhr vormittags mit bequemen Landauern, Eilfahrt
nach Maria-Zell, Preis per Person 5 fl. 50 kr. Nach Tragöss ah 12 Uhr.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918