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Zwei andere Geschütze zeigen die Worte: „Paris 1793", außerdem weisen
zwei Geschütze nachstehende Randschriften : „heban le jeune olinet, année
répub."
6. Die St. Ruprechtskirche . Die alte Pfarrkirche der Stadt,
die einem aufgefundenen Inschriftstein zufolge am Himmelfahrtstage 1063
eingeweiht worden sein soll, welche Jahreszahl sich jedoch wohl schwerlich
auf den heutigen Kirchenbau beziehen dürfte, zeigt sich heute als ein
Product mehrerer Um- und Zubauten, und hat sich der heutige Bau aller
Wahrscheinlichkeit nach wie folgt entwickelt: Zuerst entstand ein ein-
schiffiger romanischer Bau mit nach 0. vorgelegtem Chorquadrate, über
welchem der Kirchthurm aufgeführt wurde. Dieses Chorquadrat, oder eine
daran angefügte Apsis, bildeten den Altarsraum. Als später die Kirche zu
eng wurde, erlitt sie mehrfache Veränderungen, und zwar wurde das Chor-
quadrat nach 0. durchbrochen und daran das heutige Presbyterium ange-
baut, weiters das Schiff verlängert, die n. Schiffswand abgerissen und das
Schiff durch Anbau
eines zweiten
Schiffes erweitert,
wie auch der ganze
Bau verlängert
wurde; gleichzeitig
dürfte noch die s.
Kapelle angebaut
worden sein, so dass
sich heute die Kirche
im Inneren als eine
spätgothische, zwei-
schiffige Kirche mit
vorgelegtem ein-
schiffigem Presby-
terium darstellt. Der
im Unterbau noch
romanische, im
Oberbau gothische J
Grundriss» der Heil. Geistkapelle in Bruck.
Aus dem nKirchenschrauck11. Karner (Friedhof-
kapelle), zeigt inter-
essante, ornamen-
tale und figurale,
romanische Bema-
lung.
7. Probste i
und Stadtpfarr-
kirche. Die Kirche
besteht aus dem,
wahrscheinlich im
12. Jahrhunderte
erhauten, romani-
schen Hauptschiffe
mit daran anstoßen-
dem Chorquadrat,
dem 1424 ange-
bauten gotbischen
Presbyterium und
einem um 1466 n. an das Hauptschiff angebauten Seitenschiffe. Auf dem
Chorquadrat erhebt sich der beim Brande von 1792 halb zerstörte Thurm,
der bis in jüngster Zeit nur ein bis zur Kreuzesspitze 4 3m hohes Nothdach
zeigte, nun aber nach dem tre f f l i chen Entwür fe von dem rühm-
lichst bekannten Arch i tekten und Stadtbaumeister in
Graz, Robert Mik ovi è, stilgemäß und in überaus schönen Formen
in einer Höhe von 68 m wieder ausgebaut wurde, wodurch die ganze Stadt
wesentlich an Ansehen gewonnen hat. Dieser Aushau des Thurmes, sowie
die umfassende Restauration der Kirche ist ein nicht genug zu würdigendes
Verdienst des Props tes Dr. F. S. Weinberger .
Die innere Länge der Kirche beträgt 50 m, die Breite des Schiffes
12 m. Links vom Hochaltar in der Wand erinnert eine Tafel, dass hier
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918