Seite - 255 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

Neuberg. 255 an der Westfront eine prächtige riesige Fensterrose in streng geometrischer „Achtert"-Construction. Die Stiftskirche wurde zweifellos gleichzeitig mit dem Kreuzgange um das J. 1327 zu bauen begonnen und war bis auf die Gewölbe zur Zeit der Altar- weihe 1344 fertiggestellt. Mangel an Baufond und gewiss auch der große Klosterbrand von 1396 verhinderte jedoch die Einwölbung der Schiffe, welche erst zwischen 1461 — 1496 erfolgte ; wie aus den Jahreszahlen am Gewölbe klar zu entnehmen ist, so zeigt ein von einem Engel gehaltenes Spruchband die Worte: „Fridericus Tertius Roman. Imperator A. E. I. 0. V. 1461" (an der Fensterrose der Stiftskirche in Neuberg. a«. d«„ „Mittkeiiuns««" a« ». ». c™tiiicmnmi.iioi>. ö. Chorschlusswand) und finden sich weiters die Jahreszahlen 1470 beim Heil. Geistloch und 1496 an der Westfront. Diese Unterbrechung der Einwölbung zeigt sich deutlich an den Rippenansätzen, die ein 1 m langes schönes Birnprofil haben, dann aber mit spätgothischem gratigem Profile sich fortsetzen. Der Hochaltaraufsatz stammt vom J. 1612 und zeigt die schöne Architektur der deutschen Renaissance. Bemerkenswert sind insbesondere drei musicierende Engel mittelalterlicher Arbeit, die schönen Säulen an dem Seitenaltar der heil, Georgius, Laurentius und Gottfried und die prächtige barocke Empore an der Südwand. Tüchtige mittelalterliche Arbeiten sind die in barocke