Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Seite - 275 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 275 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

Bild der Seite - 275 -

Bild der Seite - 275 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

Text der Seite - 275 -

Thörl. 275 auf die Abstürze des Fölzstein. Nach mehrfachen Windungen erreicht nun die Straße, an vielen Gasthäusern und Werksgebäuden vorüberziehend, die Enge von Thörl, in welcher sich auf steil aufragender Felsenzinne die Ruine Schachenstein, das alte Schloss der Gasteiger von Lorberau (nun Fürst), durch welches durch Jahrhunderte das Thörlein führte, welches dem Orte den Namen gab, das Neuschloss der Pengg von Auheim und die großen Werksanlagen dieser zwei alten Hammerherrenfamilien zu einem überraschend maler ischen Bilde zusammendrängen. G. : So mm er au er, Fleischhauer, 8 Z., à 60—80 kr. per Person; A. Hatzmann; 1 Werksrestauration. Post- und Telegraphenstation. Fahrgelegenheiten: Bei Sommerauer und Illmeier. Nach Kapfenberg lspännig 3 fl., 2spännig 5fl.; nach Seewiesen Ispännig 3 fl., 2spännig 5 fl.; nach Buchberg (Bodenbauer) lspännig 3 fl., 2spännig 5 fl. Bäder: Die Werke besitzen für ihre Arbeiter Wannenbäder und ein Dampfbad. Volksschule: Vom Gewerken Ig. Fürst erbaut und der Gemeinde ge- schenkt 1875, seit 3. November 1887 2classig. Vereine: Ortsgruppe des Deutschen Schul-V., g. 1887; Fr. Feuer- wehr, g. 1874; Bruderlade des Werkes Fürst, g. 1860; Be trieb s-Kranken- cassa der v. Pengg'schen Werke, g. 1888. Thörl , Dorf auf 630»» Sh. mit 51 II. und 515 E., liegt, eng zwischen den Berghängen eingebettet, am Zusammenflusse der Stübming, des Hinterbergerbaches und des St. Ilgnerbaches. Interessant die Werksanlagen nnd die 1741 consecrierte Kapelle im Schlosse Thörl mit den Fresken des Hofkammermalers J. A. Ritter v. Mölk, das Martyrium der Patronin der Bergleute, der heil. Barbara darstellend. Die Errichtung eines eigentlichen Eisenhammers in Thörl gründet sich auf der Concession zur Errichtung eines Hammers mit „zwey Feuer1', welche ddto. Bötzen den 12. Jänner 1508 Kaiser Maxmilian dem Sebaldus Pögel verlieh. Um das J. 1672 war der damals im Besitze des Martin v. Leuzendorf gewesene Thörl-Hammer durch Erbschaft an Johann Siegmund Welsen „deß Innern Raths zu Prugg" übergegangen. Als nun der neue Besitzer nach alter Ge- pflogenheit „sein geschlagenes Eisengezeug" von Thörl über Aussee und Salz- burg nach dem Reiche verfrachtete, ereignete es sich, dass der Eisenohmann des Cammer-, Enns- und Paltenthales, Paul Egger, am 30. Jänner 1672 die Fuhr- leute Welsens, welche 34 Samb Eisen (85 Ctr., 1 Saum = 2'/z Ctr.) nach Salz- burg führen sollten, in Leoben anhalten und das Eisen hier niederlegen ließ. Hierüber entspann sich nun ein Process, wobei sich Welser auf die erwähnte Concession von 1508 berief, indem darin bestimmt sei, dass das Thörler Eisen nach allen Orten der Erblande verführt werden dürfe. Der Process, aus welchem hervorgeht, dass damals beim Thörl-Hammer jährlich im ganzen 2000 Ctr. Eisen- zeug „geschlagen" wurden, wovon circa 500 Ctr. über Aussee und Salzburg nach dem „Reiche" verführt wurden, endete mit einem Vergleiche ddto. 23. Februar 1672, welcher bestimmte, dass es dem jeweiligen Besitzer des Thörl-Hammer gestattet sei, jährlich bis 150 Samb, d. i. 375 Ctr. Eisenwaren über Aussee und Salzburg in das Reich zu verführen (die Ausfuhr yon Thörler Eisen in dieser Richtung begann um 1640), die mit Beschlag belegten 34 Samb Eisen wurden freigegebebn. Die erste urkundlich nachweisbare Nachricht über Thörl stammt aus dem J. 1345 und die nächstfolgende aus dem J. 1353 und wird hiebei das „Guet pey dem Toer" oder am „Toriéin" als St. Lambrechter Lehensgut benannt. Dass um diese Zeit hier schon Eisenhämmer bestanden, geht aus den Lehensverträgen 18*
zurück zum  Buch Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1"
Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die eherne Mark