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280 Hochschwabgruppe.
% St. lange und bis zu 10 Min. breite Hochfläche bildet die Gegend von
Buchberg, an deren ö. Ende der Stift Lamhrecht'sche Meierhof, in welchem,
wie ein Inschriftstein meldet, am 26. September 1816 Prinz Johann der
Unvergessliche anlässlich einer Jagd wohnte, an deren w. Ende aher das
1888 errichtete, und vom Gasthofbesitzer Karion in Aflenz vortrefflich
bewirtschaftete Bodenbauerhòtel sich erhebt.
Das reizend im Schweizerstile erbaute, stockhohe Hotel mit 17 Fz.
von 1 fl. bis 2 fl. (eröffnet am 1. Juli 1888), liegt knapp am Rande
eines schattigen Buchwaldes, an welchen sich ausgedehnte Nadelholzwaldungen
anschließen.
Die Hochschwabgruppe.
Im Herzen der oberen Steiermark, in den äußersten Grenzen von der
Mürz, dem Gollrad, See- und Thörlbach, der Mur, dem Yordernberger und dem
Erzbache, der Enns und Salza umflossen, erhebt sich der gewaltige Kalkalpen-
zug des Hochschwab, in der Richtung von W. gegen NNO. in den 2278 m hohen
Hochschwab culminierend, dessen eigentliche Kette sich in einer Länge vo 28 km.
bei 3—6 km Breite, 96 [jMeilen bedeckend, ausdehnt; der Prähichelsattel ver-
bindet den Zug mit der Reichensteingruppe, während der Seebergsattel das Ver-
bindungsglied mit der Hohen Veitsch bildet. Die bizarren Formen der Kammlinien
des mächtigen Zuges mit seinen steilen Wänden und imposanten stockförmigen
Vorhauten, deren mattenreiche Plateaus wieder in senkrechten Mauern abstürzen,
machen den Hochschwabzug zu einem der schönsten und großartigsten der stei-
rischen Kalkalpen und erschließen seine Thäler, mit ihren klammartigen Veren-
gungen, chaotischen Trümmerfeldern und öden Schutthalden, wie insbesondere
durch ihre großartigen ringförmigen Abschlüsse, eine Fülle wildromantischer,
oft geradezu erhabener Scenerien.
Von den Thälern, die in diese gewaltige Gebirgsmasse einschneiden, und
die natürlichen Eintrittsrouten dieses Gebirges bilden, sind für den Touristen am
wichtigsten :
I. Das Tragössthal. Bei Bruck nw. abzweigend, circa 5 St. lang, mit
großartigem Thalschluss und dem herrlichen, von der Felsenmauern der Prihitz
überragten grünen See, bildet das Tragössthal, beziehungsweise die letzte Ort-
schaft desselben, Oherort, den Ausgangspunkt wichtiger Routen.
1. N. durch die Klamm, dann r. über das Scheichegg durch das Joserthal
zum Bodenbauer, 3 St. Marke roth.
2. N. durch die Klamm zur Sonnschienalpe, 3, St. und weiter über den
Schafhals über Siebensee nach Wildalpen, St., Marke roth.
3. Durch die Klamm über Sonnschienalpe auf den Ebenstein, 2124 m,
schönster Aussichtspunkt der Schwabengruppe, 5 St., Marke blau.
Abstieg über Androth, Pfaffing durch die Frauenmauer (Höhlendurchgang
circa 40 Min.), Gsollalpe, Eisenerz, 6 St., Marke roth; oder von der Pfaffing durch
das Fobesthal zum Leopoldsteinersee und nach Eisenerz, circa 4 St., Marke gelb.
4. Durch die Klamm über Sackwiesenalpe (und See) Iläuselalpe - Hochstein-
alpe -Hochscbwab, 6 St., Marke roth.
5. NW. über der Pfarralpe durch die Jassing zur Neuwaldalpe, 3 St., von
hier nun entweder durch die Frauenmauer (nur mit Führer) oder über das Neu-
waldegg zur Gsollalpe hinab, l'/4—1 >/2 St. und nach Eisenerz 1 % St. Marke roth.
II. St. Ilgener Thal. Von Thörl nw. bis zum Hochplateau des Boden-
bauers, gute Fahrstraße 23/4 St., Postverbindung. Routen vom Bodenbauer:
1. Durch das Trawiesenthal über das G'hackte in circa 4 St. direct zur
Hochschwabspitze, Marke roth. Anstrengend, aber gefahrlos. Drahtseile. Derzeit
meist frequentierter Hochschwabanstieg.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918