Seite - 303 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

Erzherzog Johann. 303 führt. Am 8. September 1878 erfolgte die feierliche Enthüllung des mächtigen Denkmales auf dem Hauptplatze der Landeshauptstadt Graz, welches die dankbare Steiermark ihrem größten Wohlthäter errrichtet hatte. Anlässlich der Überführung der Leiche des Prinzen nach Tirol ver- fasste Rosegger nachstehendes ergreifend schöne Gedicht: Schau da's noh amol an. A Bhüatihgott für'n Prinz Johann, wia's sein Leichnam vo Graz in's Tirolalond g'führt hob'n. Schau da's noh amol on, Du steirischa Mon, Dei Landl, dös kloan, Eh 's dih aussitrog'n tlioan. Se Gehirg mit'n Schnee Auf 'n Kopf, dös kennst eh; Und die Stoanfelsen ah, Wo dei Gamssteigl wa. Und da Hulzschloga Fronz, Und sei Bruada, da Hons Und sei Schwester: d'Marie Denkn ah noh auf dih. — Und da See is so trüab, Wo's d' dein Scholz und dei Liah Wir a Bleamerl host gsehn Zwischen Stoanfelsen stehn. Und da Brandhof, dei Ziel Wie er doliegt, so still — 0 scliau'n noh amol an, Eh s'dih schleppen davon! Und in Graz drina grod Schön mittn in da Stodt, Is a Haus auf dein Nom Und a Gorten baut zsom. Und dei Graz und dei Lond Gibt da noh amol d'Hond, Und aft fragt's dih holt noh: Na, zwe bleibst dan nit do? Hoh'n a so na grod Oan, Der's that aufrichti moan! Oha gehst dan davon, Schau da's noh amol on: So a Stadt, so a Lond, So a Herz, so a Hond, Wia ban uns, liaha Mon, Findst nit hol wieda on. p. K. Rosegger. Nur flüchtig haben wir hier einige Marksteine aus dem Leben des hochherzigen Sprossen des österreichischen Kaiserhauses in ihrer Bezie- hung auf Steiermark skizziert, denn, wollten wir einigermaßen näher auf das Wirken Prinz Johanns eingehen, so müssten wir Bände füllen. In einer Zeit, wo Europa nach zwanzigjährigen Kriegsdrangsalen der furcht- barsten Art, in eine Art Lethargie, in eine Erschlaffung aller Schaffens- lust und des geistigen Fortschrittes verfiel, sandte der Genius der Mensch- heit, der Steiermark einen Retter aus edelstem Stamme. Sein schlichter,