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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
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360 Leobon. kommene österreichische Husaren einen glücklichen Handstreich, indem der französische Brigadegeneral Bouget, zwei Oberste, der Platzcommandant Delaisse und eine größere Truppe gefangen und sogleich nach Graz abgeführt wurden. Der französische General Busca, von diesem Überfalle verständigt, rückte jedoch sogleich von Kärnten gegen Leoben, überfiel eine soeben eingelangte öster- reichische Truppe und bombardierte die Stadt. Eingelangte österreichische Hilfs- truppen veranlassten jedoch Eusca zum Rückzüge, wobei aber der Bürgermeister von Vissa als Geisel mitgenommen und erst nach Erlag einer Contribution von 20.000 fl. freigelassen wurde. Später besetzte der Feind nochmals Leohen und blieb daselbst bis 3. Jänner 1810. Im J. 1809 wurde das Kapuziner- und 1811 das Dominicaner- kloster aufgehoben. In der hierauf folgenden langen Eriedensperiode, in welcher Leoben wiederholt von Kaiser Franz I. (1810, 1814, 1815, 1819), Ferdinand 1838 und Kaiser Franz Josef am 4. September 1844 (als Erzherzog), 22. Mai 1850, 6. September 1854, 2. September 1856 und 17. Juli 1883 besucht wurde, wusste die Stadt ihren alten Ruf als die schönste und größte Stadt Obersteiers immer mehr zu befestigen und gaben namentlich die Wiederaufschließung der großen Kohlenlager in Seegraben und Münzenberg, das Erstehen der noch immer in großartiger Entwickelung begriffenen Eisenwerke zu Donawitz, die Eröffnung der Leoben in den Weltverkehr einbeziehenden Haupteisenbabnlinie, an welche sich in nächster Zeit die von Leoben ausstrahlende herrliche Alpenbahn über den Erzberg (Präbühel) nach Eisenerz anschließen wird, der Stadt einen mächtigen Aufschwung, welcher in dem am 16., 17. und 18. August 1880 gefeierten Jubiläum der Neugriinduiig der Stadt und dem damit verbundenen, von Professor Allgayer insceniertcn prunkvollen Festzuge, sowie in der regen, eine ganze Reihe Monu- mentalbauten und Villen umfassenden Bauthätigkeit der letzten Jahre den glän- zendsten Ausdruck gefunden hat. Kirchen: Vorstadtpfarrk irche zu Maria Himmelfahrt zu Waasen : Unter den Kirchen zu Leoben nimmt an Kunstwert die Vorstadtkirche in Waasen den ersten Rang ein. Sie erhebt sich, von einem aufgelassenen Friedhofe umgeben, jenseits der Mur unmittelbar an der die Vorstadt Waasen durchziehenden Reichsstraße. Die äußerlich wenig ansehnliche Kirche zeigt sich im Innern als gothisch einschiffig, mit dem gewöhnlichen fünfeckigen Chorschluss, welcher noch Kreuzgewölbe und die edleren Constructionen der früheren Zeit der Gothik zeigt, während das Schiff erst Ende des 15. Jahrhunderts ent- standen sein mag. Der Schatz der Kirche l iegt in den herr- l ichen Glasgemälden in zwei zweipfost igen Fenstern des Chorschlusses aus der besten Zeit der Gothik, Ende des 14. oder anfangs des 15. Jahrhundertes, von unverg le ich- l icher Pracht und Harmonie der Farben. Jedes Fenster enthält 27 volle und 3 Zwickeltafeln mit figuralen Darstellungen, Wappen und Spruchbändern und erscheinen die Gemälde mosaikartig, wie von Edel- steinen gebaut. Neben diesen prächtigen Gemälden von wunderbar milder Farbenglut, sind die modernen Glasgemälde in den Fenstern des Schiffes, trotz mehrfacher Vorzüge, von geringer Wirkung. Die Seitenaltäre sind 1864 von dem tüchtigen, in Steiermark und Kärnten vielfach beschäf- tigten Bildhauer und Maler Josef Veiter (geb. am 12. Mai 1819 bei Wind.-Matrei in Tirol) gearbeitet. Ihre Flügel zeigen zahlreich geschnitzte Reliefs mit zierlichster Bekrönung in der üppigsten Ornamentik der Spät- gothik und verdienen ihrer tüchtigen technischen Ausführung wegen reges Interesse.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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